Ganz ehrlich als Bloggerin gibt es manchmal solche Tage oder sagen wir Wochen wie auch Monate, wo man sich denkt, Herrgott, warum tue ich mir diesen Wahnsinn eigentlich an. Ja, eh klar ich schreibe gerne, ich fotografiere gerne, ich schaue mir gerne die Welt an, ich genieße gerne, ich beobachte gerne, ich bringe gerne meine Gedanken zum Ausdruck, ja aber Herr im Himmel warum schreibe ich öffentlich, warum tue ich mir das Ganze an? Bin ich so eine Rampensau, dass ich das alles brauche?
Warum stelle ich mich öffentlich mitten rein, mit Fehlern in meinen Geschreibsel, mit vielleicht nicht perfekten Content, mit vielleicht nicht 100% perfekt recherchierten Artikeln, die zwar selbst erlebt, aber eben nur aus einer Perspektive, nämlich aus meiner sind. Warum mache ich mich zur Zielscheibe, warum schreibe ich nicht einfach im stillen kleinen Kämmerchen? Ja genau solche Gedanken sind mir die letzten Wochen durch den Kopf geschossen.
Ich bin mittlerweile verunsichert, dass sich auch eine Schreibblockade in mir angefangen hat auszubreiten. Ich bin verunsichert, weil ich mir mit jedem Follower mehr meiner Verantwortung bewusst bin, was und wie ich schreibe und wie viele bei mir mitlesen. Es macht mich stolz, aber auch macht es mir Angst, dass ich pro Monat mittlerweile mehr als 1.000 Besucher am Blog habe, die mehr als 4 Minuten im Durchschnitt lesen. Fast 9.000 Menschen, die bei mir rein nur dieses Jahr mehrere Minuten am Blog gelesen haben. Viele Gedanken rascheln mir seither beim Schreiben durch den Kopf. Habe ich wieder Fehler wo eingebaut? Meine Grammatik ist unter jeder Kritik, habe ich mich wie wo falsch wieder ausgedrückt? Passen die Fotos? Habe ich einen roten Faden? Nicht, dass ich mir darüber früher nicht auch schon Gedanken gemacht habe, aber jetzt in den letzten Monaten ist es umso mehr geworden. Soweit, dass ich die letzten Wochen eine echte (Schreib)Blockade hatte. Ich habe keinen einzigen Artikel am Blog publiziert, obwohl es genug für mich zum Niederschreiben gegeben hätte.
Die Eingabe heute Morgen
Bis ich heute Morgen die Eingabe hatte. Es ist die Angst, es in den Augen der Anderen nicht richtig zu machen, die mich hemmt. Niemand will kritisiert werden und gerade für mich die eine harmonieliebende Frau ist und die Verurteilung anderer nicht angenehm empfindet nicht einfach. Vielleicht ist die Zeit nun reif, dieser Angst mitten in die Augen zu blicken. Hm. Ich habe dann tief in mich hineingespürt und eigentlich Folgendes für mich erkannt. Spielt es eine Rolle, was viele andere über mich denken am Weg zu meinem eigenen Glück? Muss ich die breite Masse zufriedenstellen? Jene Menschen, denen es peinlich ist, dass ich blogge, haben sich sowieso von mir abgewendet. Jene Menschen, denen ich vor dem bloggen wurscht gewesen bin, bin ich es heute auch noch.
Ich bin zu präsent, heißt es da. Waren dies jemals meine Freunde? Ist das mein Problem, dass ich zu präsent bin? Nein.
Ich beschwere mich ja auch nicht über Menschen, die mir zu unterpräsent und zu langsam sind. Leben und leben lassen, jeden das seine. Mich macht das Schreiben und Bloggen glücklich. Sollten Freunde, nicht die Dinge unterstützen, die einem glücklich machen? Ich habe anderes erlebt. Bewunderung verpackt mit Missgunst und Ironie, Sarkasmus, Fremdschämen, aber auch, Neid und blanker Hohn. Nein, Doris so kann man das nicht machen. Nein, Doris das ist nicht gescheit. Nein, Doris das würde ich nicht so machen. Es macht mich ärgerlich, wenn sich Personen das Recht rausnehmen ungefragt zu kritisieren. Kritik und Feedback ist nämlich ein Unterschied. Es macht mich ärgerlich, wenn dann diese Personen versuchen einem seine Meinung aufzudrängen, obwohl sie nicht mal die Wertschätzung besessen haben sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Wenn man dann allerdings fragt und wie hättest du es anders gemacht bzw was soll ich deiner Meinung nach anders machen, herrscht Schweigen. Es sind jene, die selbst nichts nach außen tragen, aber sich das Recht nehmen andere zu kritisieren. Ach es ist doch egal für die anderen, ob ich blogge, ich sollte mich einfach nicht so wichtig nehmen oder doch?
Perfektion?

Ja, ich sollte die perfekte Rechtschreibung und Grammatik besitzen. Ja meine Sätze sollten „richtig“ in der Meinung der anderen aufgebaut sein. Ja, vielleicht bin ich manchmal peinlich. Ja, vielleicht verwende ich manche Wörter anders. Ja, und vielleicht veröffentliche ich Texte und Fotos in meinen Blog anders als die Anderen. Gerade als studierte, gerade als ausgebildete Journalistin, gerade als Deutsch-Native-Speaker sollte ich all das perfekt können. Nur meine Frage an euch, wo liegt die Perfektion? Wer definiert die Perfektion? Damals als ich nur eine Bürolehre hatte, da wurde ich kritisiert. Später als ich die Matura in der Abendschule gemacht habe wurde ich kritisiert. Ich dachte mir immer es lag daran, dass ich zu wenig Ausbildung und Wissen habe, zu wenig Antrieb am Lernen. Drei Studien und viele weitere Ausbildungen und ganz viel Berufserfahrung später werde ich noch immer kritisiert. Et ergo es ist immer jemand da der einem kritisiert oder jemand dem es nicht Recht ist was man macht. Spielt es eine Rolle? Nein. Soll man sich deswegen verstecken und es nicht mehr machen, obwohl man es gerne macht? Nein. Es liegt an einem selbst ob man die Kritik von außen annimmt oder nicht und wenn wir es ganz ganz pragmatisch sehen, ist ja Kritik was schönes, offensichtlich setzt sich jemand dann mit einem wirklich auseinander und gibt somit seine Meinung ab. Tja und jeder Mensch darf eine Meinung haben. Es ist nur manchmal nicht leicht, wenn man wie ich auch einen sehr ausgeprägten inneren Kritiker hat.
Ich schreibe, lese und fotografiere für mein Leben gern. Ich hasse ss und s Schreibung und am liebsten würde ich alles in Kleinbuchstaben und ohne Beistriche schreiben. Ich habe eine Schwäche was manche Wörter betrifft, die kann ich nicht flüssig aussprechen. Jedoch jeden Tag aufs Neue setzten ich mich hin und schreibe, weil ich es liebe. Es gibt Tage da läuft es gut mit dem Schreiben und an manchen Tagen nicht so. Ich bemühe mich strukturiert und klar zu schreiben. Ich bemühe mich fehlerlos nach DUDEN zu sein und lasse meine Texte durch zwei Rechtschreibprüfungen laufen. Ich bin Österreicherin, ich bin in eine Hauptschule gegangen und mein engeres Umfeld spricht in der Umgangssprache. Im Arbeiter-Österreich-Deutsch.
Ihr könnt euch somit vorstellen, dass hochgestochenes Deutsch für mich eine echte Herausforderung ist. Das ist wie wenn ich in einer anderen Sprache schreiben würde. Sprache ist Persönlichkeit. Texte sind Persönlichkeit und das macht meiner Meinung dann auch einen Autor bzw eine Geschichte aus. Für mich selbst beim Lesen sind die Texte, der Inhalt, die Geschichte selbst wesentlich. Berührt sie mich oder nicht. Kann ich die Gedanken dahinter verstehen, kann ich mit den Wörtern ein inneres Bild zaubern. Ich bin auch der Meinung je gebildeter, belesener, feinfühliger ein Mensch ist, desto besser kann er sich in jegliche Sprache reinlesen.
Mein großes Vorbild war damals wie auch heute Christine Nöstlinger. Wie grauslig die Anderen die Bücher und Geschichten von Christine Nöstlinger damals in der Schule verrissen haben. „Dass, kann man ja nicht lesen, war die Rede. Das gehört sich nicht so zu schreiben.“ Wie anders doch ihr Stil war und doch kenne ich wenige die ihre Geschichten nicht gelesen haben und ich liebe all ihre Geschichten vor allem die Geschichten wie sie den Krieg aus ihrer Sicht erzählt. Ich wüsste vieles nicht was vor 60 Jahren passiert ist, wäre nicht Christine Nöstlinger in ihrer einfachen und bildhaften Sprache.
Natürlich freue ich mich, wenn ganz viele bei mir Mitlesen und ich durch meine Erfahrungen, Texte, Geschichten viele erreiche. Grundsätzlich ist es aber so, dass ich für mich schreibe. Eben wie gesagt, weil ich es gerne tu. Es freut mich jedoch dann immer wieder besonders, wenn nach einer langen Zeit, dann plötzlich wie aus dem Nichts von ganz wo anders in Österreich, wieder eine ganz spannende Persönlichkeit auftaucht und sagt: Hey, Doris dein Blog ist so Klasse. Da merke ich, wie es mich berührt, weil ich spüre die Person meint es ernst und wenn diese Person dann auch noch einen tollen Blog mit genialen Texten hat, dann bin ich restlos überzeugt davon, dass die vielen Stunden die ich in diesen Blog investiere doch richtig sind und Menschen die mein Geschreibsel und meine Erfahrungen wertschätzen anzieht.
Somit habe ich mich von der Fari, von http://www.mylifeandmytravels.com überreden lassen, doch nochmal einen Liebsten Award anzunehmen und werde somit in diesem Rahmen die Fragen die mir Fari stellt hier in diesem Post beantworten. Allerdings werde ich den liebesten Award bei mir hier enden lassen. Ich hoffe keiner ist böse damit. Ich freue mich immer wieder einen liebsten Award zu bekommen, aber es ist einfach zeitlich nicht mehr möglich, alle liebste Awards anzunehmen.
In welcher Stadt lebst du und was macht diese Stadt für dich zu etwas Besonderem?
Linz, Oberösterreich, Österreich. Hmm…gute Frage. Hmm…Linz ist eine Kleinstadt, die drittgrößte Stadt in Österreich. Von Linz aus ist man schnell in Wien, Salzburg oder auch schnell im Ausland oder auch flott in den Bergen. Linz – hm – Linz, naja die Altstadt ist schön und die Donau. In Linz kenne ich schon fast jeden Winkel, für mich ist Linz eine Stadt die ich wie meine Westentasche kenne. Linz ist bequem.
Was hat dich dazu bewegt zu bloggen und wann hast du damit angefangen?
Ich verweise da auf meinen Blogbeitrag: Wer schreibt den hier? Dort habe ich detailiert über meine Blog-Motivation geschrieben. Auch habe ich diese Frage in meinen Beitrag: Von Fischen, Dankbarkeit, Hoffnung und Optimismus beantwortet.
Wer oder was hat Dich in deinem Leben am meisten geprägt?
Hm, schwierige Frage. Mein Vater. Meine Mutter. Meine Großmutter. Meine Tante. Mein erster Arbeitsplatz. Studium in Österreich und Schweden. Meine internationale Växjö Familie. Meine Zeit beim Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater. Meine Zeit in Spanien. Meine Zeit in der Türkei. Linz.
Welche Person steht immer hinter dir?
Die Person heißt: Doris – also ich selbst. Für mich selbst würde ich 100% die Hand ins Feuer legen. Eine weitere Person habe ich leider noch nicht kennengelernt die seit meiner Geburt IMMER hinter mir gestanden ist. Ich denke auch, dass kann man von niemanden verlangen, ist ja auch manchmal selber schwierig hinter sich selbst zu stehen.
Was möchtest Du mit Deinem Blog erreichen in diesem und in den nächsten Jahren?
Siehe erste Frage. Mir macht grundsätzlich am Bloggen Spaß, dass ich beobachten, reflektieren, schreiben und fotografieren kann. Mein Traum ist einmal einen eigenen Roman zu publizieren, eine Fotoausstellung wo machen, die Welt komplett zu bereisen, mehrere Monate irgendwo zu meditieren, auf einem Camp durch die Berge sein, mir Asien anzusehen etc. Also alles wo ich bei mir sein kann, wo ich mich selbst spüre. Beim Bloggen ist mir ebenso eine gute Berichterstattung zu wesentlichen Themen, die die Leute zum Nachdenken bringen oder auch zur Wissensgenerierung dienen wichtig. Vom Blog leben, ja das wäre schön.
Bist Du Teilzeit- oder Vollzeitblogger und verdienst du damit deinen Lebensunterhalt?
Weder noch – Freizeitbloggerin. Hierzu mein bereits veröffentlichter Artikel dazu. Es ist ein wunderschönes Hobby, aber absolut davon leben – ich weiß nicht. Vielleicht ist auch mein Anspruch zu groß.
Wenn das Bloggen ein Hobby ist, was machst du hauptberuflich und macht dir dein Job Spaß?
In meinen Hauptberuf verbinde ich eigentlich sehr viele Leidenschaften vom Bloggen zusammen. Ich bin Marketing und PR Beauftragte in einem Unternehmen, welches Forschung betreibt. Somit ist es sehr abwechslungsreich und innovativ. Ich kann mein Wissen über Wirtschaft, Marketing, Design, Journalismus, PR, Fotografie einbringen. Meine persönliche Spielwiese ist wiederrum der Blog. Für meine Zukunft würde ich mir vielleicht die Möglichkeit wünschen bei einem excellenten Fotografen mitwirken zu können. Mehr noch im online Marketing zu machen und noch mehr auf internationaler Ebene. Ja und vielleicht mal weg aus Linz und vom Schreiben, rein vom Schreiben, Fotografie, Wandern, Reisen, Genießen leben können für immer, dass wäre schön.
Wie verbringst du am liebsten deine Freizeit?
Schreiben, Fotografieren, im Fintessstudio in der Sauna bzw beim Wellnessen, zuhause: schlafen, lesen; Reisen; mit Freunden beim gemeinsamen Essen, Genießen, oder gemeinsamer Aktivität. Kino, Theater, Bei einer (Berg)wanderung bzw Outdoor. Mit einem guten Buch irgendwo draußen oder wo es ruhig ist. Yoga und Entspannung. Bei der Kosmetikerin/Friseurin. beim Entdecken der Welt da draußen – einfach zu Fuss rausgehen.
Was ist deine Leidenschaft? Wofür schlägt dein Herz?
Fotografie, Kunst, Bücher, Texte, Design, Meer, Bewegung, Entspannung, Yoga, Berge und Wanderungen, Kulinarik, Natur, reflektierte, intelligente ruhende Menschen die mich so lieben wie ich bin.
Was möchtest du in deinem Leben noch erreichen?
Eine kleine Wohnung oder Haus mein eigen nennen zu können mitten in der Natur mit Garten oder so, ohne finanziellen Druck; ein Buch schreiben; eine Weltreise gemacht zu haben – wo ich das Leben in vollen Zügen genossen und mich dabei selbst gefunden habe; mit der Liebe meines Lebens zusammenwohnen ev. mit Kindern, der mich so liebt wie ich bin, schreiben, beraten, reisen, international und im Einklang der Natur mit den Jahreszeiten leben; meinen Sinn des Lebens entdeckt zu haben und für jemanden oder was wesentlich gewesen zu sein; absolut in jeder Faser an mich selbst glauben und zu mir stehen können auch wenn der Gegenwind noch so stark ist; mit meiner Sensibilität noch besser umgehen zu lernen und vorallem nicht immer anzunehmen oder fordern, dass alle so sind wie ich und die Welt so spüren oder sehen soll wie ich es tue. Akzeptieren, dass 70% der Menschheit egoistische unreflektierte von sich selbst und ihrer Meinung überzeugte, machtgeile, oberflächliche *rschlöcher sind, es dir nicht sagen können, dass du ihnen nicht ins Gesicht stehst und die Fehler immer bei dir suchen als bei sich selbst und ich das leider nicht mehr ändern kann. Ein paar von den 30% finden die das eben nicht sind und mit denen glücklich werden.
Verrate mir dein Lebesmotto!
Try always to do what makes you happy! You only live once! The show must go on!

Kommentar verfassen