Mallorca und die Berge: 7 Tage und 80 Kilometer wandern – mein Erfahrungsbericht

Mallorca hat bezaubernde Wanderwege in traumhafter Umgebung und richtig gutes Essen. Mallorca ist nur ca 2 Flug-Stunden von Linz entfernt, liegt mitten im Mittelmeer und ist ein absolutes Wanderparadies. Mallorca zu Fuß zu erkunden ist eine geniale Form Land und Leute kennenzulernen. Das ist mein Resümee nach 7 Tagen und 80 Kilometern alleine durch Mallorca.

Als ich die Einladung zur Eurohike Wander-Reise bekam, war ich mir nicht sicher, ob Mallorca „meine“ Insel ist. In der Vergangenheit hat mich der deutsche Ballermann-Massentourismus sehr abgeschreckt die Insel für einen Wander-Trip zu besuchen.

Wanderung von Pollenca nach Luc zum Kloster: 13,8km – +676 Höhenmeter | – 294 Höhenmeter | 5 Stunden Gehzeit | Kloster Luc
Am nächsten Tag wurde ich vom #Eurohike Team nach Pollenca gefahren, wo sich der Einstieg zum Pilgerweg zum Kloster Luc befand. Mein Gepäck wurde während dessen vom Team schon ins Kloster gefahren. Der Wanderweg führte stetig bergauf durch Wälder. Eine internationale Schulklasse überholte mich zum Klettern irgendwo in den Wäldern. Olivenbäume und Steine säumten den Weg. Schafe die in der Wiese weideten waren keine Seltenheit und Erdbeer-Sträucher/Bäume. Regnerisch, kalt und nebelig war es, was sich auch nicht änderte je näher ich dem Kloster kam. Mitten in einer reinen Bergkulisse dann das Kloster Luc. Ich muss ehrlich gestehen, ich habe mich schon sehr auf meine heiße Dusche gefreut. Verschwitzt und durchgefroren bin ich dann im Kloster angekommen. Die Zimmer sind einfach gehalten, aber sauber und ausreichend. Ein 3 Gänge Menü gab es dann am Abend im Restaurant unten neben dem einzigen Kreisverkehr vorm Kloster Luc. Es gab leckeren Mallorca-Rotwein und dazu Tintenfisch vom Grill. Erschöpft und müde bin ich dann um 22:00 Uhr ins Kloster-Bett gefallen. Die Ruhe rund um das Kloster, war für mich sehr ungewohnt, darum konnte ich trotz Müdigkeit einige Zeit nicht einschlafen. Hier Eindrücke von der Wanderung in Bildern…

Wanderung Passweg Tramuntana – Luc: 15,5km – +600 Höhenmeter | -863 Höhenmeter | 5,5 Stunden Gehzeit

Windig, kalt und nebelig präsentierte sich der nächste morgen in Luc. Ich kämpfte mit dem Aufstehen und dem Verlassen der warmen Räumlichkeiten. Aber wie heißt es so schön, es gibt nur schlechte Kleidung und kein schlechtes Wetter.

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Allerdings der Gedanke, dass es nicht mal 10km weiter am Strand schön warm ist und ich eh bald wieder Sonnenschein genießen kann motivierte mich. Nach einem total schönen, liebevoll zubereiten spanischen Frühstück ging es zum Cuber Stausee, wo die Wanderung begann. Neben einem Wassertrog schlängelte sich der Weg hinauf zum Pass immer wieder mit Blick auf den Stausee.

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Die Nebelwolken hingen tief und der Wind frischte nochmals auf. Der Wind nahm noch stärker zu, je höher es ging. Irgendwann ab Waldgrenze schlug der Wind in orkanartige Böhen um mit Nieselregen. Die 600 Höhenmeter waren Kampf pur. Der orkanartige Wind war so stark, dass ich damit kämpfte, dass mich der Wind nicht davontrug und das mag echt was heißen, weil ein Leichtgewicht bin ich ja wirklich nicht ;-). Die Nase triefte, die Kälte zog sich durch den Wind und Nieselregel bis in meine Knochen.

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Wenn ich es nicht besser gewußt hätte, hätte ich niemals geglaubt, dass ich im Moment auf Mallorca bin sondern eher wo in den Alpen auf einer 2000ern Besteigung bei Schlechtwetter. Oben am Pass angekommen, war eine Steinmauer. Zu dieser Steinmauer habe ich mich und die anderen Wanderer gekauert um kurz den Wind zu entkommen und somit eine kurze Nahrungsaufnahme zu machen und dort bei der Steinmauer habe ich einen entscheidenen Fehler begangen.

Normalerweise wechsle ich oben am Berg, und da war es egal welche Minus Temperaturen wir hatten, meine körpernahen Textilien am Oberkörper wenn sie durchgeschwitzt sind. Das schützt mich davor beim runtergehen auszukühlen und mich womöglich zu verkühlen. Diesmal habe ich es auf Grund des starken Windes und der komischen nasskalten Temperaturen nicht gewechselt.

Runter ging es dann über die alten Pilgerpfade, die stundenlang steil bergab durch Wälder gingen. Ich merkte schon, wie ich fröstelte und wurde dadurch immer schneller, damit ich schnell ins Kloster kam. Durch das schnelle Runtergehen hatte ich das Gefühl Füsse wie #Elvis Presley zu haben, wie es meine Wanderkollegin aus Yorkshire ausdrückte.

Leider konnte ich dann auch keinen Kaffee mehr mit den anderen Wanderer genießen, weil ich spürte wie sehr ich schon fröstelte und mein Körper und vorallem Nieren eiskalt wurden. Ich bin dann sofort 20min richtig heiß duschen gegangen und musste mich mindestens dann noch eine Stunde mit mehreren Decken im warmen Bett aufwärmen so erschöpft war ich. Was ich wiedermal daraus gelernt habe, Klamotten wechseln egal wie kalt, nass, unangenehm es im Moment des Wechselns ist. Bei nicht Wechseln wird es nämlich noch unangenehmer im Anschluss. Hier meine Eindrücke von der Wanderung…

Wanderung von Luc nach Sóller: 13km – +336 | -1060 Höhenmeter | 5,5 Stunden Gehzeit | Hotel Marina

Am nächsten Morgen freute ich mich schon auf die Wanderung wieder an die Küste nämlich nach Sòller. Der Wetterbericht sagte mir, dass es an der Küste schön warm ist. Ich freute mich schon darauf. So schön auch die #Sierra Tramuntana oben ist, ein bisschen Sonnenschein vermisste ich bereits. Diesmal ging es wieder vom Cuber Stausee weg.

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Der Weg führte entlang dem Stausee zwischen Schafweiden vorbei. Nebelschwaden zogen permanent auf und vorbei. Nasskalt zeigte sich das Wetter. Ein bisschen windig, aber niemals solche orkanartigen Böen wie am Vortag. Stetig ging es hoch zu einem Pass, bis sich der Blick auf Sóller präsentierte. Ich kann nicht beschreiben was ich da gefühlt habe. Dort oben steht ein alter Olivenbaum und zu deinen Füssen liegt Sóller das offensichtlich von der Sonne angescheint wird. Man weiß der Weg ist noch weit nach Sóller aber der Blick ist traumhaft anders kann ich das nicht beschreiben. Die Sicht ist so unwirklich, dass man sich nicht sicher sein kann ob echt oder unecht. Die Natur zum Niederknien oder anders ich habe dort oben beim Olivenbaum wiedermal gespürt, wie klein wir Menschen doch sind im Vergleich zur Natur und wir uns daher nicht immer so wichtig nehmen sollten.

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Mit jedem Schritt wurde es dann immer wärmer und wärmer. Als ich die ersten Gärten (Zitronen-/Orangen/Oliven) von Sóller erreichte musste ich meine Jacken alle ausziehen, meine Sonnenbrille auspacken. Im ersten Cafe dann habe ich mich mal in der Sonne ausgestreckt und einen frischgepressten Orangensaft und einen Espresso getrunken und gegrinst als gebe es kein Morgen mehr. Die Wanderung war anstrengend, gerade das permanente runtergehen auf diesen gepflasterten Pilgerwegen mit großen Steine, aber der Sonnenschein in Sóller und die vielen Farben entschädigte alles. Es war als bin ich von der Sierra Tramuntana, die ein Schwarz-Weiß Film war, wieder in die bunte Welt eingetreten. In die bunte warme Welt mit Sonnenschein.

Weiter ging es dann runter zum Hauptplatz in Sóller. Enge Gassen und immer wieder der Blick zurück zur Sierra Tramuntana wo ich runtergekommen bin. Am Hauptplatz dann heftiges Treiben. Die Kirche vor uns und wahrscheinlich das beste Eis der Welt im Sonnenschein auf der Parkbank nach dieser langen Wanderung. Der Hauptplatz von Sóller klein und überschaubar, allerdings heftiges Treiben.

Menschen die vor den Cafes sassen und mitten vorbei eine uralte Holz-Straßenbahn die schepperte und quitschte was das Zeug hielt. Leute die aus den offenen Fenstern der Holz-Straßenbahn rauswinkten, manche standen vorne am Trittbrett. Schaffner in jedem Waggon die mit ihrer Uniform stolz ebenso am Trittbrett standen. „Die geht nach Porto Sóller,“ sagte eine französische Bergwanderung zu mir.

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Ganz eng zwischen den Gärten von Sóller ratterte diese 100 Jahre alte Straßenbahn (gebaut von Siemens) mit mir dann nach Porto Sòller wo mein nächstes Hotel von #Eurohike organisiert lag. Die Fahrt dauert ca 10-15 Minuten ist echt zu empfehlen. Sie ist nicht billig diese alte Straßenbahn. Stolze 4,50 EUR eine Strecke aber dieses Geld ist es definitiv wert. Es rattert und scheppert, die Gleise qutischen es ist alles mechanisch oder so. Der warme Meereswind fährt einem durchs Haar und man fühlt man ist HIER. Im HIER und JETZT. Ich habe auch ein Video von der Fahrt gemacht. Werde versuche es dem Beitrag zu ergänzen, damit ihr Euch die Fahrt noch besser vorstellen könnt.

Tja und dann bin ich in Port Sóller angekommen und mir verschlug es die Sprache. Port Sòller liegt in einer Bucht und dahinter die #Sierra Tramuntana. Schöner geht es glaub ich nicht mehr. Das Hotel Marina Spa&Wellness liegt direkt am Meer in der Bucht. Ein wirklich wunderschönes Hotel mit einem Pool auf der Dachterasse und einem wunderschönen Wellnessbereich. Die Zimmer in weiß und grün gehalten mit dem traumhaften Blick auf die Bucht, Leutchturm und das Abendessen ist richtig lecker dort gewesen. Es gab frischgemachte #Paella hmmm…

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Der nächste Tag stand im Zeichen von Sonne tanken, shoppen gehen und Meer baden. Das Meer war wunderbare 22 Grad warm und in der Sonne hatte es angenehme 21 Grad. Ich genoss den Tag für mich ❤

Wanderung von Sóller nach Palma/Can Pastillia am Küstenweg: 10km | 3,5 Stunden Gehzeit | Hotel Luz

Der Morgen präsentierte sich malerisch schön in der Bucht. Da backten doch bevor die Sonne aufging die Engel im Himmel. Als wenns ein kleiner Abschied für mich von Porto Sóller gewesen wäre.

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Ich packte meine Koffer und machte mich ready für die letzte Wanderung. Wieder ging es mit der alten Straßenbahn zurück nach Sóller. Als ich Ausstieg war ein Bauernmarkt aufgebaut. Überall wurde Mallorca-Käse oder Würste verkauft. Ich entschied mich für ein paar Stückchen von dem leckeren Käse zum Mitnehmen.

Am kleinen Bahnhof in Sóller stieg ich dann in den Zug nach Palma ein. Auch ein Erlebnis, weil die Verbindung zwischen Sóller und Palma ist ebenso eine alte Holz-Eisenbahn aus dem Hause Siemens und ca 100 Jahre alt.

Ich bin die ganze Fahrt über draußen am Trittbrett gestanden und konnte mich nicht satt sehen an der malerischen Bergkulisse. Rauchschwaden zogen über Sóller, weil die umliegenden Bauern Sträucher verbrannten, die warme Meeresluft vermischt mit der Bergluft. Die tausenden an Oliven- und Orangenbäumen. Der Wind in meinem Haar, das Schnattern und Knarzen der alten Bahn, die wahnsinnig schöne Landschaft, das alles brachte mein Herz zum Schmelzen, weils so schön war.

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Ankunft dann in Palma am Plaza Espanya. Wo dann für mich der 10km Weg zum Hotel Luz in Can Pastilla begann. Natürlich mit einem Abstecher zur historischen Altstadt von Palma und der mächtigen Kirche die dort steht. Viele Kutscher stehen davor und wenn man es nicht wüßte würde man glauben man steht vorm Stephansdom oder der Kirche in Sevilla. Der Küstenweg war lange und heiß. Angekommen im Hotel Marina Luz, wo ich dann auf der Terasse ein schönes Glas Weißwein zu mir nahm und wohl den besten Ziegenkäse mit Honig-Zwiebeln im Brot mit Blick auf den Purobeach-Club gegessen habe.

Kennt ihr den Club? Ich war noch nie drinnen, aber er soll super #stylisch sein. Hat ein Schwede gebaut. Ich kenne eigentlich nur die CD`s also die Musik von dem Club. Hier ein kleines Video vom Club…

Wart ihr schon mal dort? Leider hatte ich keine Zeit mehr, den mein Flugzeug wartete schon und ich musste Abschied nehmen von Mallorca.

Ein Abschied für immer – NEIN. Ich denke ich komme wieder auf diese wunderbare vielfältige Insel. Kennt Ihr Mallorca? Wie habt Ihr die Insel für Euch schon entdeckt? Seit Ihr schon mal mit #Eurohike oder #Eurobike unterwegs gewesen?

Ich freue mich über Kommentare. Auf bis bald mal, vielleicht in Malle? 😉


Zu dieser wunderbaren Reise wurde ich von #Eurohike eingeladen. Ein dickes Danke für diese unglaublich schöne und komfortable Reise. Es war eine perfekte Zusammenstellung an Wanderrouten und Traum-Hotels, die die Schönheit dieser Insel mindestens doppelt unterstrichen hat. Ich habe unglaublich liebe Menschen kennengelernt, die Landschaft und die Hotels waren ein Genuss. Danke an June die immer wieder Fotos von mir gemacht hat. Danke an unsere Gruppe (Claire, Terry, June, Vic, Maritta, Thomas) die sich über die Woche genormt hat. Für die vielen herzlichen Gespräche mit Tiefgang aber auch soviele Lacher, dass mir der Bauch jetzt noch wehtut. Es ist schön, wenn sich soviel Internationalität (England, Frankreich, Deutschland, Österreich) auf Anhieb so gut versteht und so eine wunderschöne Zeit miteinander verbringt. Ich bin noch immer total überwältigt und bin einfach dankbar für diese schöne Woche. ❤ ❤ ❤

11 Antworten zu “Mallorca und die Berge: 7 Tage und 80 Kilometer wandern – mein Erfahrungsbericht”

  1. Hallo Harry, danke für deinen Kommentar und danke nochmals für das Gepäck, das hat alles gerade am letzten Tag dann super geklappt. Cuber und Cumber. Hab grad gesehen, war 2-mal nicht korrekt. 4 Augen sehen halt immer mehr als 2, vorallem welche die sich auf Mallorca super gut auskennen und mit den Ortsnamen vertraut sind. Ist nun korrigiert. Danke. Alles liebe D.

  2. Hola Doris, super Bericht – tolle Bilder! Deine Begeisterung freut uns! Vielleicht sehn wir uns ja mal wieder auf der Insel. Wünsch Dir noch viele nette Abenteuer bei Deinen Unternehmungen!
    Ach ja, der Stausee heißt CUBER, nicht CUMBER 🙂
    Hasta pronto Harry(euroHIKE & euroBIKE)

  3. Unglaublich tolle Landschaft 🙂 Ich hab aber schon von einigen gehört, dass Mallorca zum Wandern toll!

    #Kommentiertag

  4. […] Auch uns als klassischen Wanderreiseveranstalter hat die Welt der erreicht – auf ganz wunderbare und spannende Art und Weise. Und zwar in Form eines umfassenden Blogbeitrags der jungen österreischen Bloggerin Doris Prohaska, die letzte Woche unsere wunderschöne Wanderreise auf Mallorca entdeckt hat. Wunderbar in Text und Wort verpackt und topaktuell findet sich der Bericht Trekkingreise vom Norden Mallorcas über die Serra de Tramuntana an die Westküste bis Palma auf dem Blog von Doris http://www.dorisworld.at […]

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