Hilfe, gebt mir was zum Essen sonst geh ich heim! Fasten für Anfänger

Ich liebe Essen! Ich liebe Essen! Ok. Ich wiederhole mich. Wer mich kennt, ja ich bin eine absolute Genuss-Tigerkatze. Essen ist für mich so viel mehr als nur satt werden. Essen ist Leidenschaft. Essen ist Liebe. Essen ist hmm … Genuss pur. Essen ist – orale Befriedigung – ok klingt ein bisschen pervers aber ist nicht so gemeint. Ich liebe dieses manchmal sehr warme angenehme wohlige Gefühl, welches Essen erzeugen kann. Kennt ihr das?

Ein Blick auf meine Füsse ist nach wie vor wunderbar möglich, allerdings ist da schon seit Jahren ein Bäuchlein was den direkten Blick ein bisschen verhindert. Ein Bäuchlein, welches ich zwar mit der Zeit liebgewonnen habe, das aber absolut nicht da sein müsste, zumal es gerade bei sportlichen Aktivitäten sehr hinderlich sein kann oder gerade im Bikini keine gute Figur abwirft, sondern eher an bescheidenen Hausfrauen-Sex-Appeal erinnert.

Mein M.A.N.D.U. Training (die Berichte dazu habt Ihr ja gelesen oder? Sonst hier habt Ihr nochmals die Chance dazu) hat mich nun schwer motiviert weiterzumachen und vor allem hat es mir auch wieder aufgezeigt, dass das Training und der Spaß an der Bewegung bei mir nicht das Problem sind, sondern die Ernährung. Nicht, dass ich mir permanent Cola oder Pizza reinwerfe. Nein. Es ist eher die Menge: Das zu viel eben, und ich trinke auch wahnsinnig gerne ab und an ein Weinchen und das lässt natürlich meinen Körperfettanteil steigen.

WIE ICH ZUM FASTEN KAM UND WARUM

Wieder zurück zur Ernährung. Nach den 6 Wochen M.A.N.D.U. habe ich mich prächtig gefühlt und ich habe beschlossen ich mag was tun. Ich mag endlich meinen Traum, Bikinifigur 2017, nahekommen.

Was tu ich nun mit meiner Ernährung? Wo fange ich an? Wo und wie schaffe ich die Umstellung?

Kommt Zeit, kommt Rat. Der Tipp kam dann in der Damen-Umkleidekabine meines Sport-Clubs. Meine absolute Lieblingstrainerin, Donatella, im Sport-Club gab mir den entscheidenden Hinweis. Entgiften, Entschlacken und danach völlig neu durchstarten. Möglich durch angeleitetes Fasten. Fasten nach Buchinger im Waldviertel.

Sofort am nächsten Tag habe ich angerufen und habe im fast bis nächstes Jahr durchgängig ausgebuchten Gesundheitshotel am Klosterberg im tiefsten Waldviertel doch noch ein Platzerl für mich ergattert. Professionell betreutes Fasten mit vielen Sportmöglichkeiten, Sauna und Massage. Ganz ehrlich, ich hatte keinen Plan, was auf mich da zukam.

Es wurde gewünscht vor Fastenantritt auf Schonkost umzustellen und die Packliste beinhaltete unter anderem einen Irrigator (Darmreiniger; findet man übrigens beim Heindl in Linz und sonst bei Amazon … nur so zur Info).

FASTENKUR – DER ANFANG UND DIE ERSTE WOCHE

Die Schonkost vorm Fasten konnte ich nicht ganz einhalten. Die letzte Henkersmahlzeit (über den Inhalt dieser Mahlzeit schweige ich jetzt mal, vegetarisch und fettarm war es jedenfalls nicht) habe ich noch in der Autofahrt ins Waldviertel zu mir genommen, was zu herzhaftem Gelächter meiner Fahrer (Danke nochmals!) geführt hat. Das Gesundheitshotel am „Popo der Welt“, mitten in der Pampa.

Ein Ruhepol.

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Während uns die freundliche Rezeptionistin eincheckt, dürfen wir frisch gepressten Fruchtsaft in Sektgläschen schlürfen. „Och mit so wunderbar köstlichen Säften wird das Fasten ja sicherlich nicht so schlimm werden“, dachte ich mir. Ich beziehe das Zimmer mit einer kleinen schönen Terrasse. Der erste Schnee liegt draußen und im Zimmer selber ist es wohlig warm. Ich fühle mich wohl.

Ich packe meinen Koffer aus und gehe auf Entdeckungstour im Fastenhotel. Eine Saunalandschaft, ein Hallenbad, Essensräume, eine Ecke zum Lesen mit aktuellen Tageszeitungen (wobei hier die Wiener-Lektüre doch sehr dominant bzw. sogar überpräsent ist), eine Schauküche, einen Gymnastik- bzw Vortragsraum, ein Ruheraum mit Wasserbetten und Entspannungsliegen, ein Fitnessraum mit allen Geräten, die das Herz begehrt. Ein großzügiger Garten mit viel Landschaft rundherum.

Ja, ich war mit mir einig, hier lässt es sich ein paar Tage aushalten. Bereits bei der Ankunft wurde mir ein Aktivitäten-Plan ausgehändigt. Von 07:00 weg scheinen mein Tag die nächsten Tage durchgeplant zu sein und für heute standen noch ein Abendessen und ein Vortrag rund um das Fasten am Programm.

Beim Abendessen, welches aus Rohkost und viel Tee bestand, lerne ich auch meine Fastenkollegen für diese Woche kennen. Ein zusammengewürfelter Haufen aus allen Bundesländern. Einige sind wie ich das erste Mal Fasten, aber viele von ihnen Fasten-Stammgäste. Der Altersschnitt ist höher als erwartet und es scheint, dass ich die Jüngste dabei bin. Beim Fastenvortrag erklärt uns Antonia eine Mitarbeiterin vom Gesundheitshotel, dass die Rohkost beim Abendessen nun die letzte feste Mahlzeit für uns für bis nächste Woche Sonntag sei. Erst am Sonntag nächste Woche wird das Fasten wieder gebrochen. Das heißt, 7 volle Tage wird auf Essen verzichtet. Unsere Mahlzeiten werden in diesen 7 Tagen aus viel Wasser, Tee, Fruchtsäften und Brühe, alles natürlich ohne Salz, Zucker oder sonstigen Zusatzstoffen, bestehen. Weiters sollen jeden Tag Leberwickel gemacht werden, weil die Leber in dieser Zeit auf Hochtouren arbeitet, und daher durch Wärme unterstützt werden muss. Zusätzlich muss alle zwei Tage eine Darmreinigung durchgeführt werden, weil ja der Darm in dieser Zeit nicht selbst arbeitet.

DIE ERSTEN TAGE

Ich schlafe durchwachsen und bin in der Früh sehr aufgeregt, wie alles werden wird. Bevor ich zur ersten Wassergymnastik am Morgen gehe, geht’s für mich noch zur Analyse auf die Körperfett-Waage. Danach steht Frühstück am Programm. Ein kleiner Smoothie im Glas und dazu viel Tee. Am Tisch werden die Erfahrungen mit Fasten ausgetauscht und ein Thema ist auch die Darmreinigung.

Die Fastenerfahrenen schwören auf den Einlauf anstatt der Abführmittel. Mir wurde – wie viel anderen –  am Vorabend ein Magnesium -Sulfat gegeben, das eigentlich eine abführende Wirkung haben sollte. Leider ist die Hälfte der Leute mit dem Ergebnis unzufrieden. Gerade die Sportler in unserer Gruppe gaben an, dass es nicht gewirkt hat. Auch bei mir nicht, darum haben wir uns entschieden nochmals ein Glässchen davon zu trinken. Nach nicht mal 10 min war es dann auch bei mir soweit und ein Gang auf den Thron konnte nicht mehr vermieden werden.

Ob ich zum Wandern mitgehe? Wenn ich wieder muss? Ich war mir nicht sicher. Das Sulfat lässt sich schlecht einschätzen. Meine Fastenkollegen überreden mich, dass ich mitgehen soll. So schließe ich mich der langsamen Gruppe an. Wir wandern in der traumhaften, menschenleeren Landschaft. Die Bewegung tut mir gut. Kurz bevor wir die einzige  Straße und eine Siedlung queren, legt sich plötzlich mein Magen quer und ich bekomme Stress. Im wahrsten Sinne des Wortes: „Scheiße, nein nicht jetzt bitte.“ Verzweifelt drehe ich mich hin und her und stürze auf das einzige Fleckchen Wald zu, welches gerade da ist, um mich vom Stress zu erlösen.

Zu Mittag gibt es dann Brühe, Brühe aus stundenlang gekochtem Gemüse. Das Gemüse wurde wieder entnommen, serviert wurde uns nur die klare Brühe. Ich streue in meine Suppe frische Petersilie und stelle mir dabei den Geschmack einer wunderbaren Rindssuppe vor. Es schmeckt köstlich und ich trinke noch 3 Tassen Brühe und fast eine Kanne Tee. Während des Mittagessens bekomme ich von einer Fasten-Stammkundin den Tipp mit dem Einlauf. „Doris, mach es. Du wirst sehen 1.000-mal besser als dieses nicht einschätzbare Sulfat.“ Im Zimmer, lasse ich mir den Gedanken durch den Kopf gehen während ich dann mit der Wärmflasche auf meinem rechten Rippenbogen, dem Leberwickel, entspannt wegdöse.

Ich wache auf. Mir ist ein bisschen schwindelig. Ich hole mir Wasser von unten und beschließe für den Rest des Nachmittags die verschieden Saunen durchzuprobieren. Um 18 Uhr ist Abendessen. Ein kleiner Smoothie aus Gemüse und Obst und viel Tee.

DIE NÄCHSTEN TAGE

Die nächsten Tage halte ich mich immer an denselben Ablauf. Aufstehen. Morgengymnastik im Pool. Frühstücken (Smoothie + Tee). Wanderung draußen. Mittagessen (Brühe + Tee).  Leberwickel, Mittagsschläfchen. Sauna oder Massage oder Cardio Stepper oder Schwimmen. Abendessen (Smoothie + Tee). Aktivität oder sofort schlafen gehen. Jeden zweiten Tag einen Einlauf.

Die ersten Tage sind nicht leicht. Fernsehen ist nicht klug, da die Essenswerbung überpräsent erscheint.  Es ist auf Grund der Einläufe kein Hunger vorhanden, nur der Guster quält. Nach 2-3 Tagen ist auch der Guster weg. Die sogenannte Fastenkrise ist überwunden. Ich fühle mich nun großartig und mein Bauch ist so flach wie schon lange nicht mehr.

FASTENBRECHEN

Am Samstag werden wir wieder mit einem Vortrag auf das Fastenbrechen vorbereitet. Sonntagmorgen wird es eine kleine Andacht geben vor unserer ersten festen Nahrung, ein Apfel, nach einer Woche fasten. Der kleine Apfel liegt vor mir. Meine Fastenkollegen inklusive mir sind wie für ein Festdinner angezogen und gestylt. Vor lauter Aufregung beim Apfel auseinanderschneiden, fällt mir die eine Hälfte vom Apfel auf den Boden.

Es ist aber nicht weiter schlimm, da ich leider eh nur ein Viertel vom Apfel essen kann, weil ich dann schon satt bin. So klein ist mein Magen nach einer Woche Fasten geworden. Ich bin glücklich und ziehe mich mit einer großen Teekanne auf mein Zimmer zurück.

Schwups ist es Mittag und ich gehe in die Kochwerkstatt.

Für das Mittagessen gibt es nämlich was Besonderes. Wir dürfen mit dem Koch selbst unser Mittagsmenü zubereiten. Natürlich vegetarisch, salz- und zuckerlos. Dazu viele Tipps und Tricks für die weitere gesunde Vollkost Ernährung nach dem Fasten.

Insgesamt habe ich in meiner Fastenwoche 5 kg abgenommen, davon 3 kg reines Körperfett. Gerade nach der Fastenwoche ist das weitere sehr achtsame Essen wichtig, da man sonst schneller wieder zunimmt als man glaubt.

Ich bin nun schwer motiviert, weiter zu machen. Ich habe mir auch bereits während des Fastens viele Gedanken gemacht, wie ich meinen Lifestyle nun so anpassen kann, dass ich endlich mein Wunschgewicht erreiche. Die erste Woche nach dem Fasten ist schon beinahe um und ich habe bis dato alle gesteckten Ziele umgesetzt. Eine Kombination aus Ernährung und Sport. Wie ich meine Ziele und Wünsche genau geplant habe, erzähle ich Euch im kommenden Blogbeitrag.

Nun. Weil mich so viele  von Euch gefragt haben. Diese Fastenwoche ist durch keine Kooperation entstanden. Ich habe alles von vorne bis hinten selbst bezahlt. Eigentlich wollte ich nicht einen kompletten ausführlichen Blogbeitrag darüber schreiben, da mich aber so viele gefragt haben, wo ich war und wie das ist, habe ich mich doch entschieden es preiszugeben. Ich war im Gesundheitshotel Klosterberg in Langschlag, Waldviertel.

WEITEREMPFEHLUNG

Falls Ihr Ähnliches vorhabt und auch dort buchen möchtet, würde ich mich freuen, wenn Ihr mich beim Gesundheitshotel Klosterberg erwähnt. Weil jeder der das Gesundheitshotel weiterempfiehlt, bekommt einen Gutschein. In dem Fall: Ich. Das würde mich wirklich sehr freuen.  ❤

Wenn Ihr noch weitere Fragen zum Fasten habt, hinterlasst mir einfach einen Kommentar. Auch freue ich mich über Eure Fastenerfahrungen, wenn Ihr welche habt. Aja, viele die auf Facebook oder Instagram mitgelesen haben, Carmen meine Blogger-Kollegin hat es immer wieder mal bei mir kommentiert, weitere Informationen über Fasten findet Ihr eben auch auf Carmen`s Good-Blog. Schaut mal Hier. Sie war Heilfasten im Schloss Pernegg im Waldviertel.

 

13 Antworten zu “Hilfe, gebt mir was zum Essen sonst geh ich heim! Fasten für Anfänger”

  1. Hallo Doris 🙂
    Ich hatte dieses Jahr nur 1 Woche Saftfasten hinter mir. Boah, das ist überhaupt nichts für mich. Ich hatte echt ständig Hunger, war sowas von schlecht gelaunt und mir war ehrlich gesagt „Dauerschlecht“. Hmm, vielleicht geht es eine Woche in der Gruppe und unter Anleitung etwas einfacher. Die Nachbarin meiner Mama fährt auch 2x im Jahr ins Waldviertel auf Fastenwoche 🙂
    Auf alle Fälle kannst du richtig stolz auf dich sein.
    Liebe Grüße (von einer Fastenabbrecherin *schäm*)
    Nila

    • Hola Nila, anstatt Saftfasten würde ich es mal beim nächsten mal mit den grünen Smoothies probieren. Die gehören auch bei uns auf Mallorca, zusammen mit den abendlichen Basensuppen, zur Fastenwander-Vollpension:-)Ein guter Ratgeber dazu ist das Buch „Meine Grünen Smoothies – mit mehr Energie und Wohlbefinden durch den Alltag“ von Roman Firnkranz.
      Liebe Grüsse von der Sonneninsel (17º) sendet Dir Udo

    • Hallo Udo, wusste gar nicht, dass man auch wunderbar Fasten kann auf Mallorca. War letztens Jahr wandern auf Mallorca, aber an Fasten habe ich nicht gedacht. Vielleicht das nächste Mal was für mich, ich liebe die Insel. Lg Doris

      • Hola Doris, wie Du siehst steckt das Leben immer wieder voller (Fasten-)Überraschungen:-)

        Liebe Grüsse von der Sonneninsel sendet Dir Udo

      • Hola Doris,

        in diesem Jahr werden wir neben dem Fastenwandern, mit Unterkunft in einer romantischen Finca, für die bereits entgifteten und entschlackten Kunden das Gegenstück durchführen: „Foodorgasmus auf Malle“:-) Denn der Mensch lebt ja bekanntlich nicht vom Fastenwandern allein, oder wie siehst Du das?:-) Abendgruss Udo

  2. Hallo Doris
    Ich kenne zwar diese Fasteneochen, aber das es dafür sogar ein Hotel gibt, finde ich super. Mit mehr Leuten hält es sich besser tapfer durch. Du kannst stolz auf dich sein
    Liebe Grüße

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