Phyrn-Priel-Region im Sommer: Auf Besuch in der Haarstubn

Also südöstlich in Oberösterreich liegt ja das TOTE Gebirge. Ich habe mich schon als Kind gefragt WARUM heißt des Gebirge TOTES Gebirge, dass macht doch keinen Sinn. Leider konnte mir meine Eltern darauf nie eine Antwort geben. Mir war nicht klar wie kann etwas TOT heißen wenn es doch total lebendig ist. Im Sommer blüht und leuchtet die Natur rund um dieses Gebirge um die Wette und im Winter ist dieser Gebirgszug umgeben von zigtausenden Wintersport-Touristen. Also nix da TOT!

Gott sei Dank lernte ich schnell lesen und fand heraus, dass die Leute diesen Part der Alpen deswegen so taufte, weil das Gestein bzw die Felsformationen ziemlich schroff sind. Durch den Kalkstein bieten viele der Berge ab 2.000m eine stark verkarsteten, vegetationslose Hochflächen an, die in ihrer Ruhe wie TOT wirken.

https://de.wikipedia.org/wiki/Totes_Gebirge

Meine Wanderungen die ich unter anderem hier schon beschrieben habe, wie zum Beispiel zur Zellerhütte zum Warscheneck befinden sich alle im TOTEN GEBIRGE.

Ich kenne die Region rund um Windischgarsten, Rossleithen, Hinter-/Vorderstoder, Wurzeralm, St. Pankraz seit meiner Kindheit. Ich habe dort Schifahren gelernt und im Sommer mit meinen Verwandten das Berg wandern bzw das Planschen in den umliegenden Flüssen und Seen. Sozusagen meine ersten Begegnungen mit der Bergwelt und mir fanden dort statt. Auch als Erwachsener ist für mich die Gegend ein Stück Heimat geworden.

Haarstube – Enghagen – Ferienwohnung

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Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, als mich Marianne Zöchbauer für das Wochenende nach Rossleithen in die Haarstube einlud. Ich konnte die Phyrn-Priel-Card nutzen. Die Phyrn-Priel-Card inkludiert viele Ermäßigungen in dieser Region unter anderem auch alle Seil- und Bergbahnen – GRATIS. Wenn man bedenkt, dass eine Bergfahrt oder Talfahrt fast 10 EUR kostet ist das total genial. Marianne vermietet mehrere Unterkünfte in der Region unter anderem die Haarstubn ENHAGEN. Das ist zwischen Rossleithen und Vorderstoder. Malerisch idyllisch liegt die Haarstubn perfekt in der Bergkulisse drinnen. Daneben der Tierpark ENHAGEN, der ebenfalls zur Familie gehört, wo es möglich ist auf Pferden zu reiten bzw Reitstunden zu nehmen. Die Haarstubn hat auch einen eigenen Fischteich gleich neben dem Haus, wo man jeden Freitag sogar mit selbstgemachten Angeln, wenn man möchte, fischen kann. Weiters gerade im Winter, ganz klasse, gleich ums Haus herum ein Schlepplift, 400 hm. Perfekt um mit Kindern schifahren zu lernen. Die Ferienwohnung hat alles was das Herz begehrt. Küche mit einem großen Wohnraum, Dusche und Schlafzimmer. Mehr Infos hier:

http://www.enghagen-haarstube.at/Willkommen.html

dort könnt ihr auch direkt bei Marianne buchen.

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Mit der Phyrn-Priel Card ging es dann gleich in der Früh mit der Seilbahn und Sessellift in Hinterstoder rauf auf die Hutterer Böden. Von dort aus vorbei an den Speicherseen führt der Weg hinauf zum Schrocken, der eigentlich von den Hutterböden „nur“ mit 1h15min beschriftet ist.

Der Schrocken – Schreck (über 2.000 hm Kraxeln)

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Der Schrocken ist definitiv nichts für nicht schwindelfreie bzw trittunsichere. Man ist ziemlich schnell verleitet auf diesen Berg zu gehen, mit schlechter Ausrüstung, weil es ja nur „1,15h“ von der Bergstation ist. Dieser Berg/Spitze ist aber definitiv nichts für BergAnfängerinnen.

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Ich war wirklich erstaunt, dass der Schrocken nicht als Klettersteig angeführt ist. Da wo ich normalerweise Stahlseile oder sonstige Hilfsmittel gewohnt bin ist dort nichts. Keine Frage die Aussicht ist malerisch, allerdings ist der Schrocken mehr für Berg-Steiger als für Berg-Wanderer. Von den Huttererböden aus geht es zuerst mal über Wiesen bis es zum schmalen, felsigen, karsten Grad auf den Schrocken geht. Der Grad ist wirklich schmall und rechts und links gehts rund 2.000m runter. Sprich ein falscher Tritt und es kann lebensgefährlich werden, da wie gesagt niergendswo eine Sicherung ist. Es ist auch ziemlich viel zum Kraxeln auf diesem schmallen Grad, was mir noch mehr unwohl sein gab. Plötzlich hat es dann auch zum Regentröpfeln angefangen und die Felsen unter meinen Füssen wurden rasch feucht und in Folge kann das sehr glitschig werden. Als wir dann an eine Stelle kamen, kurz unterm Gipfel, wo nur ein loses Stahlseil hing und man sich wie ein Affe über drei Felsblöcke ohne Sicherung drüber hanteln musste, wars für mich vorbei. Die Ironie dabei ist, dass genau unter den Felsblöcken ein Mahnmal als Erinnerung für einen Verstorbenen steht mit frischen Blumen. Sprich, da ist tatsächlich schon mal jemand abgestürtzt und nicht mal solange her. Der Regen tröpfelte weiter und die Wolken zogen sich zu, Nebelschwaden stiegen den Berg hoch. Für mich war das alles zusammen Grund genug umzukehren, auch wenn ich sehr gerne oben am Gipfel gestanden wäre. Ihr kennt mich ja mittlerweile und für mich gilt immer „Sicherheit zuerst“ und das heißt für mich auch wenn es mir von der Kondition noch gut geht umkehren auch wenn das andere Bergkameraden vielleicht nicht verstehen wollen. Beim Abstieg dann sind uns dennoch noch einige Bergwanderer mit schlechter Ausrüstung entgegengekommen. Dh mit Turnschuhen. Grundsätzlich sag ich ja jeden das seine, aber mit Turnschuhen bei Regen wäre ich diesen Wahnsinnsberg nie gegangen, dafür hätte ich zuviel Respekt vor der Natur der Gewalt und meinem Leben gehabt. Beim Abstieg habe ich noch unterhalb des Schrockens auf der Wiese ein „Gipfelschild“ entdeckt, da habe ich mich gleich dazugestellt. Zwar bin ich somit dann nicht am Gipfel des Schrockens gestanden, dafür aber dann am Gipfel des Schafkögel. Auch nicht schlecht oder?

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Wer also Kondition hat, sehr trittsicher und schwindelfrei ist, wenig Zeit hat und schnell auf einem Gipfel über 2.000 sein möchte bzw einen weiteren Grad hinter dem Gipfel weitergehen möchte, dem sei der Schrocken im Sommer empfohlen. Ich habe auch gehört, der Schrocken ist auch beliebt im Winter zum Schitouren-Gehen, das habe ich aber nur gehört also bitte nicht darauf verlassen bzw freue ich mich natürlich wenn jemand schon über Erfahrungen mit dem Schrocken berichten kann. Einfach unten im Beitrag kommentieren. Ich freue mich über Kommentare 🙂

Bergfeier – Wurzeralm

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Am Abend haben wir uns entschlossen, auf die Wurzeralm zu fahren. Die Wurzeralm im Sommer ein beliebtes Wandergebiet und im Winter ein geliebtes Schigebiet für uns Oberösterreicher. Ich habe als Kind auf der Wurzeralm Schifahren gelernt. Die Wurzeralm war früher ein beliebtes Alpin-Schi-Paradies, dies hat sich aber die letzten Jahre gewandelt. Jetzt setzen sie mehr auf Ski-Touren-Tourismus. Einmal im Jahr jedenfalls findet auf der Wurzeralm die Bergfeier statt. Ich war das allererste Mal dort. Da gibt es dann Standerln von Heimatbetrieben (Hufschmied, Käser, Bioprodukte) und Essen, Schnaps an allen Ecken und Enden. Dieses Jahr haben sie dann auch eine Standerl-Really angeboten, da musste man sich von all den (ich blaube 20 Standerl waren es insgesamt) Standerln einen Stempel holen und dann konnte man bei einem Gewinnspiel mitmachen. Dazwischen gab es dann immer wieder musikalische Umrahmung von Volksmusikanten bzw Schuhplattlern. Am Abend wurden dann auf jedem der umliegenen Berggipfel – Feuer angezunden. Die Kälte (oben auf der Alm leider nur bei 10 Grad) trieb uns dann relativ schnell wieder ins Tal zu unserer Unterkunft der Haarstubn.

Fasziniert allerdings war ich von den Schuhplattlern, da haben die doch tatsächlich zu Hinterland (Linzer Band) – ÖsiBua – Schuh geplattelt. Das Video, konnte ich leider noch nicht hochladen (die Technik ;-)) aber sobald ich es habe, gebe ich Euch den Link in den Kommentaren unten bekannt – OK?

Frühstück in der Haarstubn

Bei Marianne kann man auch ein Frühstück mitbuchen. Da bringt sie in die Ferienwohnung – also in unserem Fall in die Haarstuben – selbstgemachtes Frühstück. Also alles Produkte aus der Region. Sie macht dann ein süßes oder saures Frühstück. Wir haben uns für das Saure entschieden. Selbstgemachtes Brot. Selbstgemachte Molke und Joghurt. Dazu Speck und Käse und Eier von Tieren aus der Region. So lässt sich ein Sonntagmorgen wirklich traumhaft beginnen.

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Wer Urlaub in den oberösterreichischen Bergen machen möchte, den kann ich die Haarstube als Ferienwohnung nur empfehlen. Zusammen mit der Phyrn-Priel-Card eine perfekte Ergänzung. Kennt Ihr die Region? Wart Ihr da schonmal? Alles liebe

Unbenannt_Signatur Doris

4 Kommentare zu „Phyrn-Priel-Region im Sommer: Auf Besuch in der Haarstubn

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