Gipfelsieg: Schafferteich – Zellerhütte – Warscheneck (2.388hm)

Wie oft habe ich schon daran gedacht den Warschneck-Gipfel zu erklimmen. Bildern und Berichten nach soll dieser Gipfel eine unglaublich schöne Fernsicht unter anderem bis nach Linz bieten. Auch habe ich gehört, dass der Gipfel erst nach einer langen schwierigen Bergtour zu erreichen sei. Das Warscheneck ist 2.388 hm hoch und der Hauptgipfel der Warscheneckgruppe welche Teil des Toten Gebirges an der Grenze Oberösterreich zur Steiermark ist. Der Gipfel lässt sich aus zwei Richtungen erklimmen: 1) Roßleiten, Gleinkersee und 2) von Vorderstoder. Ich bin den Gipfel von Vorderstoder gegangen, eine Wanderung die ich hier nun beschreiben werde.

HERAUSFORDERNDE TOUR MIT ALMHÜTTE UND GIPFEL-GLÜCK 

Wisst ihr eigentlich, dass dieser Blogpost, seit dem ich ihn 2014 online gestellt habe, einer der meistgelesenen Blogposts ist? Ich erinnere mich an die Wanderung als sei es gestern gewesen und doch sind schon wieder fast 6 Jahre vergangen seit ich diese Tour gegangen bin. Ich bin die Tour mit einer ganz lieben Freundin, ehemaligen Studienkollegin von mir gegangen. Ich hatte damals eine ziemlich schwere Zeit und der Berg das Gehen und auch meine Freundin haben mir durch diese Zeit sehr geholfen. Hier im folgenden die Key-Facts, der Bericht zu unserer damaligen Wanderung welche auch heute noch Gültigkeit hat.

  • Schwierigkeitsgrad: schwer (konditionell herausfordernd, da viele Höhenmeter und viele Kilometer)
  • Wintertauglich: keine Erfahrung
  • Dauer:  Schafferteich – Zellerhütte: ca 2,0 – 2,5h Gehzeit, ca 700 Höhenmeter;
    Zellerhütte – Warscheneck ca 2,5 – 3,0 h Gehzeit, ca 814 Höhenmeter; Wir sind alles genauso wieder am selben Tag retour gegangen. Also waren wir insgesamt daher ca 8,5 – 9 Stunden reine Gehzeit unterwegs gewesen und haben ca 1500 Höhenmeter im Auf- und Abstieg an einem Tag gemeistert.
  • Park-/Anreisemöglichkeit: Mit dem Auto ging es von Linz nach Vorderstoder. Genauer zu den Schafferteichen (ca 800 Höhenmeter). Infos zu den Schafferteichen. Vor den Schafferteichen ist ein kleiner Parkplatz und dort ist auch der Einstieg zur Wanderung.
  • Besonderheit der Wanderung: Zellerhütte sehr urige Almhütte (seit 2018 nun ein neuer Pächter) mit fantastischer Aussichts-Terrasse inklusive Warscheneck ein besonderes Gipfel-Erlebnis.

Am Besten, gerade im Herbst, entweder ganz früh weggehen oder eine 2-Tagestour draus machen, da sonst das Tageslicht nicht mehr ausreicht. Weiters auf gutes Wetter achten. Gerade im hochalpinen Bereich kann Regen, Nebel – lebensgefährlich werden.

ERSTES ETAPPENZIEL: ZELLERHÜTTE (1.578 HÖHENMETER) 

Das erste Etappenziel war die Zellerhütte (1575 Höhenmeter). Von den Schafferteichen weg ist der Weg zur Zellerhütte angeschrieben. Auf einer Nebenstraße führt der Weg hinter einem Haus direkt in den Mischwald, der gerade im Herbst wunderschön bunt ist. Stetig bergauf durch den Wald kommt man zu einer Schotterstraße die wir überquerten. Von da an beginnt die Materialseilbahn der Zellerhütte. Der Weg führt uns eine zeitlang unterhalb der Materialseilbahn bergauf durch den Wald. Nach 2 Stunden haben wir die Zellerhütte erreicht.

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Die Zellerhütte liegt 1.575 Höhenmeter hoch und bietet eine wunderschöne Fernsicht. Weiters bodenständige Kost, zwei Sonnenterassen und ein Schlaflager. Wir hatten das Glück, dass gerade an diesem Tag eine Gruppe auf der Hütte war, die Stimmung mit einer steirischen Ziehharmonika machten. Das war Austrian-Hüttenflair pur! http://www.zellerhuette.at/

Nach einer kurzen Rast auf der Zellerhütte ging es weiter bergauf durch den Wald. Der Wald wechselt dann nahtlos in halbsteiniges Gelände mit Latschen. Es lässt sich mittlerweile erahnen was für ein großartiger Ausblick auf uns warten wird. Der Weg zieht sich zäh sehr weit und tief, bergauf in den Berg hinein. Ich fand es mental anstrengender als physisch. Bei jeder Anhöhe die Hoffnung den Gipfel endlich zu sehen um trotzdem wieder enttäuscht zu werden, dass es sich nur um einen weiteren kargen, steinigen Anstieg handelt.

Jedoch das Durhalten lohnt sich. Irgendwann steht man auf einem steinigen Hochplateau und von da sind es dann nur mehr 30 Minuten auf den Gipfel und dieser ist dann auch schon in Sichtweite. Was für eine Freude und die Aussicht auf diesem Hochplateau ist bereits atemberaubend. Wir hatten Glück und wir hatten an diesem Tag einen prächtigen Bergwetter-Tag mit grandioser Fernsicht. Malerisch, ruhig, beeindruckend und doch ein bisschen windig kühl hat sich uns der Gipfel präsentiert. Insgesamt sind wir ca 3,0 Stunden von der Zellerhütte weg marschiert. Nach einer kurzen Rast am Gipfel wanderten wir dann wieder bergab – am selben Weg.

ZWEITES ETAPPENZIEL: DER GIPFEL – WARSCHENECK (2.388 HÖHENMETER) 

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Eine kurze Abendbrot-Einkehr auf der Zellerhütte um die letzten Sonnenstrahlen noch zu genießen. Weiter dann durch den Wald zu unserem Auto. Die letzten 20 min mussten wir bereits im Dunklen gehen, da sich gerade im Oktober mit 19:00 Uhr schlagartig das Tageslicht verabschiedet. Das hat uns aber nicht gestört, da wir mit einer Lampe ausgerüstet waren. Zusammengefasst anspruchsvolle Bergtour aber nicht übertrieben steil mit einer grandiosen Fernsicht.

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