Der Schnee ließ auch am 2. Jänner 2016 noch auf sich warten. Unsere geliebten Berge nach wie vor grau oder matschgrün, teilweise gefrorenes Gras aber kein Schnee in Sicht. Meine Wanderkollegin und ich haben uns daher am 1. Jänner 2016 spontan am Abend, nach dem wir einen Abendspaziergang auf den Pöstlingberg gemacht haben und wir merkten wie gut es einfach tut für Körper und Seele wiedermal einfach zu gehen, eine Bergwanderung am nächsten Tag in Angriff zu nehmen.
Es musste also ein bezwingbarer Berg her, der mit diesen seltsamen Winterkonditionen auch mit Bergschuhen noch gut und sicher zu gehen ist, vorallem wo ich konditionsmäßig nach meiner längeren Kranksein-Phase ohne Probleme hochkomme. Puste ausgehen am Berg ist ja echt ein scheiß und gefährlich. Aja und ein Gipfelkreuz mit Aussicht würde uns auch noch taugen. So oder so waren unsere Kriterien.
Mir fiel dann spontan der Schoberstein in Ternberg ein. Dieser Berg ist mir letztes Jahr in Gesprächen sicherlich 10mal untergekommen. Mehrere Bekannte (unter anderem Martina von der Lifestylefabrik wie auch die liebe Carmen von goodblog wie auch ein Bekannter mit dem ich im Sommer am kl. Pyhrgas war) haben den Schoberstein in Ternberg immer wieder erwähnt und ich habe den Berg immer wieder verwechselt mit dem Schoberstein am Attersee. Übrigens auch eine wirklich feine Wanderung mit toller Aussicht.
….also zurück zum Schoberstein in Ternberg.
Der Internet-Check ob die Schobersteinhütte offen hat und ob eine Wanderung überhaupt möglich ist, hat ein deutliches Ja ergeben, darum sind wir morgens mit dem Auto dann aufgebrochen. Mein kleines Wanderbüchlein Oberösterreich: Großer Wanderatlas mit 120 Wanderungen, Berg- und Radtouren (KOMPASS Große Wanderbücher), welches ich immer bei jeder Wanderung mitführe hat mir auch diesmal wieder sehr geholfen um den Wandereinsteig zu finden. Von Ternberg aus schlängelt sich das Tal dann bis zum Gasthaus Klausriegler hoch. Vor dem Gasthaus ein gebührenpflichtiger Parkplatz mit mehreren Autos die scheinbar die selbe Idee wie wir hatten.
Der Boden war eisig eingefroren, der Wind peitschte einem ins Gesicht. Eingepackt mit 2 Pullovern, Haube und meiner dicken Daunenjacke und meinen Rucksack ging es dann das erste Stück steil bergauf über eine offene Wiese. Rein gefühlsmäßig habe ich den Weg nicht so steil empfunden und bin auch nicht so schlimme außer Atem gekommen mit dem was ich am meisten kämpfte war die Glätte. Der Weg war zum Teil spiegelglatt. Ich hatte zwar meine Wanderstöcke dabei, aber ich hatte wirklich schwer zu kämpfen. Die ersten 100m hätten mich fast der Mut verlassen, als uns ein anderer Wanderer entgegenkam und meinte in ein paar Metern ist das eisige aus und dann beginnt der Wald und da ist es dann angenehm zu gehen. Weiters scheint oben am Gipfel über der Wolkendecke die Sonne bei einem strahlend blauen Himmel.
Ich kämpfte mich weiter und tatsächlich im Wald hörte dann die spiegelglatte Eisfläche auf und ein normales gehen war möglich. Fasziniert war ich von der Landschaft. So früh im Jahr ohne Schnee war ich noch nie am Berg unterwegs gewesen. Der Frost und Raureif hat sich überall auf den Pflanzen niedergesetzt sogar ganze Spinnweben waren eingefroren und haben ein wunderschönes Bild abgegeben.
Wir marschierten weiter durch den Wald und es schien, als würde sich der Nebel nie lichten. Wenn ich es nicht schon oftmals erlebt hätte, hätte ich dem Wanderer kein Wort geglaubt, dass oberhalb der Nebeldecke die so schwer wie der dickste Wattebausch über Oberösterreich liegt so etwas wie Sonne und Licht existiert. Am Ende der Waldgrenze plötzlich war der Nebel aus bzw er lag unter uns. Wir marschierten weiter und wurden bereits in kürzerster Zeit mit der ersten märchenhaften Aussicht belohnt.
Ein Meer aus Nebel unter uns soweit das Auge reichte. Vorbei an der Schobersteinhütte marschierten wir zum Gipfel, wo äußerste Vorsicht geboten war, da es doch ein bisschen eisig dort war. Dafür wiederrum eine märchenhafte rundum Aussicht.
Die gemütliche Schobersteinhütte war voll und wir ergatterten dennoch noch einen Platz auf einen der Tische. Gestärkt mit einer Kaspress-Knödel Suppe marschierten wir den anderen Weg über die Mandlmais wieder runter zum Gasthaus Klausriegler. Der Weg war zwar eine Spur länger dennoch hofften wir dem riesigen Eis-Teil beim Einstieg des anderen Weges umgehen zu können. Wie sich aber auch hier herausstellte waren einige Stellen extrem vereist. Das Tageslicht neigte sich schon fast wieder dem Ende zu als wir beim Klausriegler ankamen. Dort gabs dann noch einen wunderbaren Kaffee und der Kachelofen war in der Gaststube eingeheizt. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich wieder vom Kachelofen trennen konnte, weil der so wunderbar meinen Rücken gewärmt hat. Durch den Konsum beim Klausriegler haben wir dann auch ein Ausfahrtsticket für den Parkplatz bekommen, somit mussten wir kein Geld für den Parkplatz bezahlen.
Die Schoberstein-Wanderung in Ternberg ist eine wirklich wunderschöne, einfache Wanderung mit einer traumhaften Rundumaussicht. Durch die langen Wald-Passagen stell ich mir vor der Schoberstein ist auch im Sommer sehr angenehm zu gehen.
Factbox:
- Aufstieg ca 1,5h – Abstieg über die Mandlmais ca 2h = 3,5h reine Gehzeit
- ca 600hm zu überwinden bis zum Gipfelkreuz
- Ausgangspunkt ist der gebührenpflichtige Parkplatz beim Gasthof Klausriegler auf 652m
- Einkehrmöglichkeiten gibt’s beim Gasthof Klausriegler (unten) und oben beim Gipfel die Schobersteinhütte
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Schoberstein? Welche Jahreszeit ist am schönsten und besten um auf den Schoberstein zu gehen?
Alles liebe,
Es handelt sich um die Ausbildung zum Wanderführer. Bin auch schon gespannt was ich da lerne. 🙂
Ah sehr schön! 🙂
Hallo Daniela, ab voraussichtlich Juni habe ich meine Wanderausbildung und da werde ich im Sommer selber Wanderungen versuchen zu organisieren, wahrscheinlich unter anderm über meinen Blog. Ich würde mich natürlich sehr freuen wenn du dann mit von der Partie bist bzw auch wenn meine BlogLeserInnen interesse haben. Ich melde mich! 🙂 Lg Doris
Klingt ja interessant, was ist denn eine Wanderausbildung?
Heyyyyy….. super! Das klingt auf jeden Fall toll, ich freu´ mich schon! Vielleicht schaffe ich es ja schon vorher mal den Schoberstein zu erklimmen ;)- ich werde berichten…. ;))
Ach ja- vielleicht waren ja noch mehr deiner Leser/innen inspiriert und man findet sich zu einem gemeinsamen netten Ausflug auf den Schoberstein ein….? Besteht da Interesse- Frage in die Blogmitglieder- bzw. Leserrunde??
Liebe Doris, danke für diese Inspiration! To do 2016- erster Eintrag: Schoberstein….
😉
Alles Liebe, Daniela
Hallo liebe Carmen,
danke für deine Kommentare. Gerne komme ich bei besseren Wetter wieder. Würde mich freuen wenn wir dann gemeinsam gehen. Alles liebe D.
Wenn ihr einen Termin festlegt, bitte einfach mitteilen 🙂 Ich wohn in der Nähe und bin selbst regelmäßig oben, vielleicht passt’s ja dann. Würd mich freuen!
Liebe Grüße,
Carmen
http://www.goodblog.at
Schön, dassd ihn nun nach den vielen Berichten begangen hast – aber wie gesagt, komm lieber wieder, wenn’s schön ist! 🙂 Dann ist der Berg übrigens eine Alljahres-Wanderung, aber im Winter schon mal besser mit dein Eisen zu gehen. Kann schon rutschig sein.
Recht hast jedenfalls – nur nicht die Freude am Wandern vom Wetter vermiesen lassen! 😉
Schön, dassd ihn nun nach vielen Erzählungen begangen hast – aber wie gesagt, komm lieber wieder, wenn’s Wetter schön ist! 🙂