Die Alpen und ich sind sowie das Bier beim Zeltfest. Das gehört einfach zusammen. Ich kann mich noch gut an mein Auslandsjahr erinnern.
Ich habe die Berge, „meine“ Alpen, schrecklich vermisst. Schweden war zwar schön, aber gerade in Smalland ist die Landschaft eben und das macht mich auf Dauer ein bisschen unrund. Es ist dieses Gefühl wenn man mitten in den Alpen steht, dieses Gefühl von – wie übermächtig die Natur doch ist und wie klein unsere Sorgen da im Vergleich sind. Dieses Gefühl vermisse ich, wenn ich im Flachen bin.
Wanderungen
Nunja so ist dieser Gedanke halt bei mir. Vielleicht könnt Ihr mich da verstehen. Diesen Sommer, konnte ich für einige Bergwanderungen ausnützen die ich Euch hier kurz beschreiben möchte. Vielleicht kommt der Ein- oder die Andere auf den Geschmack auf eine schöne Bergtour in meiner wunderschönen Heimat:
- Rundwanderung Laudachsee, Oberösterreich
- Dümlerhütte, Oberösterreich
- Eberforsteralm, Oberösterreich
- Gowilalm, Oberösterreich
- Höhenwanderweg – Ahornspitze -Edelhütte, Mayrhofen Zillertal
- Höhenwanderweg Spieljoch zur Gatalm zur Kellerjochhütte, Fügen, Tirol
Rundwanderweg Laudachsee, Oberösterreich:
Als Wanderung würde ich diesen Rundweg nicht bezeichnen, sondern eher als ein netter Sonntags-Spaziergang im Salzkammergut genauer in Gmunden. Von der neugebaute Seilbahn, Grünberg Seilbahn, kann man einen wunderbaren Blick auf den Traunsee werfen. Oben angekommen bietet sich der Weg zum Lauchachsee an. Beim Laudachsee selbst lädt der Hüttenwirt zum traditionell Essen ein. An einem schönen Sonntag allerdings muss man glücklich sein dort noch ein Platzerl zu ergattern und vielleicht noch ein bisschen Essen. Auf dem Grünberg tummeln sich Familien, Mountainbiker, Ausflügler. Dennoch bietet sich rund um den See genug Platz für jedermann bzw jedefrau.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz unten bei der Seilbahn in Gmunden. Fahrt mit der Seilbahn zur Bergstation. Danach ist der Weg zum Laudachsee gut beschriftet. Gehzeit ca 2h. Gerade mit Kindern ein netter Wandereinstieg.
http://www.gruenberg.info/sommer/gruenberg/laudachsee/
Faktbox:
- Schwierigkeit: Kaum.
- Höhenmeter: Kaum. Wanderung Konstant auf ca 1050 Höhenmeter
- Gehzeit: ca 2h
- Zusatz Info: Weitere 20km ausgebaute Wanderrouten + MTB-Strecken in diesem Gebiet
Dümlerhütte, Oberösterreich:
Für mich als „Süd“-Oberösterreichin eine der schönsten Hütten-Wanderungen. Die Dümlerhütte (liegt auf 1495 m) ist für mich Heimat. Schon als Kind war ich schon mehrmals auf der Dümlerhütte mit Eltern, Verwandten. Später immer wiedermal mit Freunden oder auch alleine.
Die Wanderung zur Dümlerhütte vereinbart all das was ein wunderschönes Sommerbild von Österreich hergeben kann. Kristallklarer Bergsee der Gleinkersee, Kühe, viel Wald und die prachtvolle Hütte mit Ausblick und kulinarischen Köstlichkeiten. http://www.alpenverein.at/duemlerhuette/
Die Wanderung lässt sich auch gut alleine machen. Definitiv ist aber gutes Schuhwerk gefragt und entsprechende Ausrüstung. Es kann stellenweise sehr rutschig sein und durchaus sehr anspruchsvoll da man über einiges an Wurzelwerk kraxeln muss.
Ihr fahrt einfach zum Gleinkersee. Parkt dort. Ein großer Parkplatz ist vorhanden. Allerdings Achtung: An heißen Sommertagen kann es manchmal eng werden mit dem Parken.
Vom Parkplatz aus gehts entweder über den Seegraben oder Präwald rauf zur Hütte. Ich gehe meist zuerst die Route über den Seegraben und zurück über den Präwald. Ca insgesamt 3,5 h Gehzeit. Bitte probiert beim Hüttenwirt auf jedenfall den frischen Apfel- oder Topfenstrudel. Wenn es das Wetter zulässt kann ich das Schwimmen und Sonnen im/beim Gleinkersee nur empfehlen.
Faktbox:
- Schwierigkeit: Mittel
- Höhenmeter: Insgesamt ca 661 Höhenmeter zu bewältigen.
- Gehzeit: ca 3,5h
- Zusatz Info: Weitere Wanderungen zur Wurzeralm über den Hals zur Linzer Hütte oder auch Rote Wand. Wunderbare Rundwanderwegmöglichkeiten; http://www.bergfex.at/sommer/oberoesterreich
Ebenforsteralm, Oberösterreich:
Die Ebenforsteralm (1.105m) mitten im Reichraminger Hintergebirge. Unzähligemale war ich schon dort und immer wieder ist es schön. Der Weg führt vom Parkplatz Weg, Bondigngraben, auf einer breiten Forststraße zum sogenannten Jagahäusl (641m). Von da an gehts hoch durch den Wald zur Eberforsteralm. Weiterwanderung auf den Trämpl möglich. Heuer war ich am ersten September auf der Hütte und wir haben den Almsommer an diesem Sonntag erwischt. Was ist der Almsommer? Da werden in ausgewählten Hütten unter anderem auch auf der Eberforsteralm Lieder gesungen, sogenannte Stanzerln und es gibt Naturkundeführungen. Dieses Event findet jedes Jahr am ersten September statt. Diese Hütte ist auch total einfach alleine gehbar. Es ist ein Treffpunkt für MTB und Wanderer. Gerade als MTB sind gut ausgebaute Routen rund um die Hütte verfügbar.
Faktbox:
- Schwierigkeit: Mittel
- Höhenmeter: Insgesamt ca 500 Höhenmeter zu bewältigen.
- Gehzeit: ca 3,0h
- www.jagahaeusl.at
- http://www.jagahaeusl.at/8_Wanderungen/ebenforst.htm
Gowilalm, Oberösterreich:
Die Gowilalm gehört zu den fast kitschigen Almen im Sommer in Oberösterreich. Heuer war ich bereits zweimal oben. Im Winter war ich leider noch nicht oben, soll aber auch traumhaft sein. Laut Homepage kann man zusammen ein IGLO bauen und danach drinnen nächtigen. Ich denke das werde ich mal auf die Liste „things-you-have-once-in-life-todo-liste setzen“.
Am besten das Auto auf der Forststraße bei der Jausenstation Singerskogel parken. Dann führt der Weg 616 hoch zur Alm. Auch die Gowilalm ist gerade an heißen Sommertagen eine angenehme Wanderung, da sie großteils durch Wald führt. Oben dann auf der Hütte wunderschöner Ausblick mit bodenständiger Kost. Mehlspeißen unbedingt probieren. Retour lässt sich gut über den Weg 617 durchs Goslitzltal gehen. Man kommt dann genau auf der Forststraße, beim Singerskogel wieder raus. Eine weiter Wanderung auf den kleinen bzw großen Phyrgas ist möglich. Weiters führt hier eine Etappe des Kalkalpen-Weiterwanderweges durch. http://www.kalkalpenweg.at
Faktbox:
- Schwierigkeit: Mittel
- Höhenmeter: Insgesamt ca 500 Höhenmeter zu bewältigen.
- Gehzeit: ca 3,0h
- www.gowilalm.at
Höhenwanderweg | Ahornspitze | Karl von Edelhütte, Mayrhofen, Zillertal in Tirol
Auch hier furhen wir mit der Bergbahn der sogenannten Ahornbahn von Mayrhofen zur Bergstation (1965 hm). Die Ahornspitze inklusive Edelhütte würde sich zu Fuss auch vom Tal aus gehen lassen, allerdings wäre hierfür eine 2-Tages-Tour sinnvoll. Um die ersten 1000 hm zu überwinden wählten wir daher die Bahn. Die Ahornbahn wurde 2005 neuerbaut und bietet während der Fahrt einen wunderschönen Ausblick aufs Zillertal.
Oben angekommen marschiert man zwischen weidenden Kühen und Ahornsee vorbei. Der Anstieg zur Ahornspitze ist steil (gilt es doch fast 1000hm zu überwinden), wird man aber mit der unglaublichen Fernsicht über das gesamte Ziller/Tuxertal belohnt. Das Gipfelkreuz (2973m) liegt felsig und geht steil bergab. Wer an diesem Punkt die Berge nicht liebt und nicht überwältigt ist vom Anblick dem ist nicht mehr zu helfen. Es lässt sich schwer über Worte noch über Fotos transportieren, dass muss man selbst gesehen haben. Hier ein Link mit einer sehr guten Erklärung und genauen Beschreibung der Wanderung zur Ahornspitze. http://www.hoehenrausch.de/berge/ahornspitze/index.php
Weiter führte uns der Weg dann zur Karl von Edelhütte (2238hm). Vom Gipfel der Ahornspitze wanderten wir wieder hinuntern zur Bergstation. Warum? Da der andere Weg einen ziemlich ausgesetzten Grad beeinhaltete und nichts für nicht-schwindelfreie-nerven ist . Von der Bergstation ausgehend marschierten wir auf dem markierten Höhenweg zur Karl von Edelhütte. Die Karl von Edelhütte auch kurz Edelhütte genannt wurde bereits 1889 erbaut. Der damaligen Sektionschef des deutschen und österreichischen Alpen-Vereins hieß Karl von Edel daher diese Namensgebung. Oben auf der Hütte wird man mit allen kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt. Es gibt zig Weiterwandermöglichkeiten von dieser Hütte aus. Die Edelhütte ist auch ein Etappenziel des Berliner-Höhenwanderweges. Wer eine mehrtägige Tour plant sollte sich den mal anschauen.
Faktbox:
- Schwierigkeit: Mittel (gute Kondition gefordert)
- Höhenmeter: Insgesamt ca 1300hm (ca 1000 hm + ca 300 hm)
- Gehzeit: ca 3,5h (Bergstation + Ahornspitze + Bergstation) + 1,5 h (Bergstation – Edelhütte – Bergstation) = ca 5 h
- http://www.hoehenrausch.de/huetten/edelhuette/index.php
- http://www.bergsteigen.com/skitour/tirol/zillertaler-alpen/ahornspitze-von-der-ahornbahn-bergstation
Höhenwanderweg Spieljoch zur Gatalm zur Kellerjochhütte, Fügen, Zillertal Tirol
Gemütlich von der Talstation in Fügen im schönen Zillertal in Tirol (die auf 641 Höhenmeter liegt) fuhren wir mit der Gondel genauer mit der Spieljochbahn zur Bergstation (1860m). Für die Benutzung der Bahn muss man auch im Sommer ein bisschen tiefer ins Börserl reingreifen. Eine Berg- und Talfahrt für einen Erwachsenen beträgt sich bei ca 18 EUR. Allerdings wäre ohne Bahn eine derartige Höhenwanderung nicht innerhalb eines Tages stressfrei machbar, da die Bahn immerhin 1219 Höhenmeter in schnellster Zeit überwindet.
Ausgehend von der Bergstation. Machten wir uns auf Richtung Gatalm (1680m) und Kellerjochhütte (2237). Die Nebelschwaden die umherzogen machten die Wanderung sehr mystisch, da nur ab und an in einem Nebelloch eine Fernsicht möglich war. Die wunderschöne Wanderung führte uns auf einem schmallen Weg quer über Wiesen bedeckt mit blühenden Alpenrosen und kleinen Bächen. Alpenrosen werden auch Almrausch, Steinrose genannt. Alpenrosen gedeihen in Höhenlagen zwischen 600 und 2500 Metern und haben nur eine Blühzeit zwischen Mai und Juli. Für mich war es das erstemal, dass ich die Alpenrosen in voller Pracht sah. Eine wunderschöne Naturkulisse ist das. Der Weg zur Gatalm war kontionell leicht zu gehe, da hier keine wesentlichen Höhenmeter zu überwinden sind. Ab der Gatalm (1680m) geht der Weg dann steil an. In Summe ca 600 Höhenmeter gehts hoch zur Kellerjochhütte. Die wunderschöne Landschaft und auch Ausblick entschädigt allerdings für den mühevollen Anstieg. Die Kellerjochhütte gilt nicht zu Unrecht als der schönste Aussichtspunkt des Inntals. Zurück gings am selben Weg, jedoch sind noch weitere Wegmöglichkeiten ab Kellerjochhütte vorhanden.
Faktbox:
- Schwierigkeit: Mittel (allerdings a gute Kondi ist gefragt und a bisi a Schmalz in den Wadln)
- Höhenmeter: Insgesamt ca 600 Höhenmeter zu bewältigen.
- Gehzeit für den Rundwanderweg von Fügen via Spieljoch: ca 5-6 Stunden
- http://kellerjoch.at
- http://www.galtalm.at
- http://www.spieljochbahn.at/wandern.html
Ein Kommentar zu “Alpen-Wander-Sommer: 6 Wanderungen für Tirol und Oberösterreich”