Alle LeserInnen die mir und meinen Geschichten am Blog schon länger folgen wissen, dass ich seit Anfang des Jahres ein Projekt mit dem Namen: Doris nimmt ab bzw Doris tut sich Gutes lebe. Mit Februar dachte ich mir ich frage mal ein paar andere BloggerInnen ob sie nicht mit mir den Linz-Viertelmarathon oder Linz Staffelmarathon laufen möchten. Die Leni von ichjetztauch war gleich hellauf begeistert, ein gemeinsames wöchentliches Training zu starten und dann eben beim Linzer Laufbewerb 2016 mitzumachen.
Wir sind dann auch nach einer Herumfragerei nur zu zweit geblieben, aber das störte nicht, weil wie es der Zufall so wollte habe ich zwei Startplätze von der Linz AG für den Viertelmarathon 2016 gewonnen und somit stand dann die Entscheidung fest: Leni und ich laufen am 3.4. jeweils einen Viertelmarathon in Linz.
So kam es, dass die Leni und ich uns das erste Mal beim Lauf-Training wirklich offline sahen … und was soll ich sagen wir waren sofort auf einer Wellenlänge. Unsere Sonntags-Lauftrainings haben sich demnach als sehr kurzweilig entwickelt. Nicht, dass wir wenige gelaufen sind, aber die Stunden beim Laufen sind meist wie im Flug vergangen auf Grund der Sympathie. Ich bin unendlich dankbar über meinen Blog. Gebe es meinen Blog nicht, hätte sich die Leni nie gemeldet bei mir und wäre niemals in mein Leben getreten. Die guten Dinge sind oftmals so nahe.
Aufbruchs-Stimmung…
Letzten Sonntag war es dann soweit. Ich war super nervös. Ab 06:00 Uhr war fast die ganze Stadt Linz gesperrt. Zusammen sind wir um ca 07:30 dann von meiner Wohnung zu Fuss zum Start auf die Autobahn-Brücke gegangen. Ein strahlend schöner Frühlingstag zeichnete sich bereits ab. Soviele Menschen habe ich am Wochenende zu dieser Uhrzeit in Linz noch nie gesehen. Alle waren irgendwie so wie wir, Richtung Autobahn-Brücke unterwegs. Jung bis Alt, in Laufklamotten oder auch verkleidet. Auf der Autobahnbrücke huscht auch der amtierende Linzer Bürgermeister Klaus Luger im Laufgwandl mit orangen T-Shirt an mir vorbei. Leni und ich wuseln sich unter die zigtausenden LäuferInnen auf die Autobahn-Brücke und warten auf den Start.
Der Start…
Die Musik beginnt zu spielen. Alle zählen den Start ein und dann ertönt der Start-Ton. Bis wir tatsächlich zum Joggen anfangen können, vergehen mindestens 5 Minuten. Wir joggen vorbei an zig Pressefotografen, die sich alle oben wie auch unten platziert haben, um vom Start aller Läufer die bestmöglichen Fotos zu machen. Wir laufen Richtung Urfahr direkt auf der Autobahn. Bei der Abfahrt Universität stehen die ersten 3 Kilometer angeschrieben. Ich drehe mich kurz zu Leni um und signalisiere ihr, dass ich mir jetzt die Kopfhörer zum Musik hören ins Ohr reingebe und ein bisschen ein schnelleres Tempo einlegen werde. Ich fühle mich gut, obwohl ich schlecht geschlafen habe.
Der Lauf…
Die Sonne lacht bereits fröhlich runter und es ist perfektes Laufwetter. Irgendwie packt mich ein bisschen der Ehrgeiz. Die ersten 3 Kilometer sind bereits ganz gut „gelaufen“. Mein Ziel durchkommen, Spaß haben und einfach dem Schluss- (Kehr)wagen entkommen. Wir laufen die Freistädterstraße runter und biegen dann die Pulvermühlstraße hoch, wo sich auch die Anzeige für Kilometer 5 befindet. Rechts und Links von der Straße feuern Menschen an. Zwischen Kilometer 6 und 7 spiele ich kurz mit dem Gedanken warum ich gerade überhaupt laufe und eigentlich stehen bleiben möchte … aber schwups ist auch schon Kilometer 8 da und ich bin motiviert für die letzten Kilometer. Ich laufe über die Nibelungenbrücke, weiter hoch bis auf die Mozartkreuzung. Ich weiß, 1 Kilometer noch und ich bin im Ziel. Die Straßenbahn-Schienen und die Pflastersteine der Landstraße machen sich die letzten Meter auf meinen Gelenken bemerkbar.
Das Ziel…
Ich laufe durchs Ziel und freue mich auf etwas zum Trinken. Sofort wird mir eine Medaille umgehängt. Ich blicke hinter mich? Wo ist Leni? Ich sehe sie noch nicht. Ich bin durstig. Ich warte im Zielbereich und werde aber dann von den Sicherheitsleuten aus dem Zielbereich gedrängt. Ich habe Durst, nirgendwo was zum Trinken. Wo ist die Ziel-Labstation? Die Masse drängt mich weiter Richtung Übergang zum Lentos.
Es geht nichts mehr. Läufer, Läuferinnenn, nicht Läuferinnen, Zuseher, Muttis mit Kinderwagen alle drängen sich beim Durchgang zur Übergangsbrücke Lentos durch. Die Schlange steht vorm Lentos mittlerweile bis zum Hauptplatz Zielbereich zurück. Ich habe Durst. Ich ärgere mich.
Warum hat man den Ziel-Labstation nicht am Pfarrplatz gelassen, so wie damals? Ich bin verärgert. Die Masse wälzt sich runter zum Lentos. Im Lentos-Lab-Bereich ist ein Reinkommen fast unmöglich. Nach 20 Minuten habe ich erst etwas zum Trinken ergattert. Ich wälze mich mit letzten Kräften aus der Masse raus. Ergattere vom Roten Kreuz noch eine wärmende goldene Wärme-Matte. Meine Stimmung hebt sich erst als ich einfach nur da stehen kann ohne angerempelt zu werden und ich einfach nur in Ruhe trinken kann. Die Stimmung löst sich in Glücksgefühl auf. Ja ich bin brav die 10,5 km durchgejoggt und der Tag ist noch jung. Schön ❤
Alles gut und losgelöst…
Zwei mir fremde Herren, die ebenso den Viertelmarathon gelaufen sind, haben ein Foto zusammen mit mir machen wollen. Sie meinten, es sei ok, wenn sie dann auf meinen Blog sind. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Also hier 3 glückliche Viertelmarathon-Sieger im Bild. Danke für das Foto. Wir können stolz sein.
Glücklich bin ich nachhause gegangen. Wobei mir dann wirklich auf der Nibelungenbrücke der Marathon – Schluss- (Kehr)wagen noch begegnet ist. So schlimm hat er dann doch nicht ausgesehen.
Ich fühle mich prächtig, obwohl ich schon einen leichten Ansatz einer größer werdenden Muskel(katze) spüre.
Wie ist es Euch beim Linz Laufevent gegangen? Hoffe, dass ihr ebenso einen schönen Tag hattet. Als LäuferInnen wie auch als Zuseher. Wie habt ihr den Linz Marathon 2016 erlebt? Freue mich über Kommentare und Erzählungen.
Alles liebe,
Und das Beste an allem war natürlich, dass ich dich kennengelernt habe. Bist eine ganz wunderbare Person. 🙂
Super Bericht und so toller Bilder, Doris.
Ein richtig schönes Erlebnis, war das!