Genuss steht für mich ganz oben auf der Liste von Dingen die das Leben schöner machen. Richtig genießen zu können ist aber manchmal gar nicht so leicht, ich denke das hat auch etwas mit einer gewissen Entspanntheit und Lebenserfahrung zu tun. Bei uns zuHause war Essen schon immer immens wichtig. Vorallem verdanke ich da vieles meinem Papa, der immer wieder neue Lebensmittel nachhause gebracht hat bzw neues ausprobiert hat und auch ein hervorragender Koch ist, was richtig bodenständige Küche bzw Fleischverarbeitungsvarianten betrifft. Dieses Interesse wie wohl das oder das eine in Kombination schmeckt, denke ich habe ich von ihm geerbt. Auch die Liebe zum Zubereiten und Verspeisen von Essen oder sagen wir anders – Güter die wir zu und in unseren Körper führen. Essen und auch die Zubereitung bewirkt bei mir ein Gefühl – eine Emotion und das ist schön. La Dolce Vita – so wie die Italiener das sagen würden.
Essen dient somit für mich als Genuss und nicht als reine Nahrungsaufnahme, vorallem in meiner Freizeit. Ich gebe zu unter der Woche, da habe ich Mittags meist nur eine halbe Stunde Zeit ist es wirklich nur was Warmes halt im Magen zu haben. Ich esse zwar auch hier ausgewählt, aber natürlich ein 5-Gänge Menü geht sich da leider nicht aus.
Zum Essens-Genuss gehört gerade hier in unseren Breiten-Graden oder sagen wir Österreich auch die Weinkultur dazu. Wir haben zwar auch eine ausgeprägte Bierkultur, aber die Weinkultur in Österreich ist schon einzigartig. Ich bin immer wieder stolz drauf. Vorallem in meiner Zeit in Skandinavien, Schweden, habe ich das echt vermisst. So gemütlich am Abend ein schönes Achterl gepflegten Wein zu trinken ohne ein Vermögen dafür auslegen zu müssen. Weinreisen habe ich schon einige gemacht, aber der Zufall wollte es, dass ich im Herbst 2012 eine Weinreise in die Steiermark und in die angrenzende Regionen in Slowenien machte.
StudienkollegInnen von mir hatten das schon länger geplant und ich wurde in einer Spontan-Aktion dazu eingeladen. Insgesamt waren wir zu fünft. Zusammen mit einem Auto ging es zuerst in die Steiermark. Danach weiter nach Slowenien. Genauer nach Jeruzalem, weil da hatte der Cousin einer meiner Reisegefährten ein Weingut geerbt.
Jeruzalem in Slowenien
Schon alleine der Ortname faszinierte mich. Ein Jeruzalem in Slowenien, in Europa wie schön. Die gesamte Region rund um Jeruzalem war ursprünglich die Alt-Steiermark und somit besiedelten damals viele Deutsche das Gebiet. Durch den Krieg usw wurden die Deutschen vertrieben. Aber die vielen Orts- und Hausnamen, Gerichte – Speisen erinnern nach wie vor noch, dass das Gebiet von Deutschen besiedelt wurde. Wer mehr darüber lesen möchte – Untersteiermark. Ebenso die Weinkultur. Viele der steierischen Winzer haben Weinhänge in Slowenien. Sprich das Know-How der Weinverarbeitung der Steiermark (welches zu den besten Weinregionen von Österreich zählt) gepaart mit Weinhängen/Weinreben die noch weiter südlicher als die Steiermark liegt sind spannende Wein-Ergebnisse. Sozusagen Slowenischer Wein mit Österreicher-Know-How. Schöner und genussvoller kann eine internationale Arbeit kaum sein oder?
Darum war ich schon mega-gespannt wie der Geschmack dieser Weinsorten sein wird. Süßlicher, herber? – und auch wie die Region ist. Wir wurden von Jakob Fürst www.conrad-fuerst.si eingeladen. Ein herzliches Dank nochmals, obwohl der Besuch nun bereits mehr als 2 Jahre her ist, erinnere ich mich noch immer sehr sehr gerne daran.
Weinverkostung deluxe
Es war ein heißer Herbstabend als wir in Jeruzalem eintrafen. Das kleine Dorf verzauberte mit seinen Weintrassen, Ruhe und Gemütlichkeit. Jakob hatte bereits für uns einen Tisch mit einer Bank mitten in den Weinhügeln mit Ausblick auf Kroatien vorbereitet. Auf dem Tisch standen bereits einiger seiner besten Weine und warteten darauf von uns verkostet zu werden. Während die Sonne ihre letzten Strahlen auf Jeruzalem warf wurden wir von Jakob über die verschiedenen Weine unterrichtet. Bald gesellten sich Nachbarn zu uns und erzählten ebenso ihr Wissen über die Weinherstellung.
Jeder der Interesse an Weinherstellung und vorallem slowenische Weine mit österreischen Know-How hat, sollte sich dieses Stück Erde – Jeruzalem – mal anschauen. Ich finde eine schönere internationalere Kooperation kann es gar nicht geben, als über Genuss. Ich kann die Weine und vorallem die Gegend nur empfehlen.
Es gibt sowohl auch sehr süßliche und fruchtige Sorten wie auch trockene Sorten – wie wir sie vom Veltliner her kennen. Ich bin kein Weinprofi bzw Weinexperte, aber ich bin definitiv ein Feinschmecker. Die Sorten aus dieser Gegend sind mit Sicherheit mal was anderes als die ursprünglichen Weine die wir so aus Österreich kennen.
Es lassen sich die Weine auch per Post bestellen…habe ich gerade auf der Internetseite von Conrad Fürst und Söhne gelesen. Hier gehts zum Bestell-Link:
http://www.conrad-fuerst.si/bestellen Ich selbst habe noch nie über den Postweg Weine bestellt, also habe ich keine Erfahrung damit. Sorry! Aber vielleicht Ihr – ich freue mich über Kommentare bzw Erfahrungen!
Aja wer noc weitere Infos über Jeruzalem haben möchte – hier ein paar Links zum Nachlesen:
http://www.slovenia.info/de/vinska-cesta/Jeruzalem-Weinstrasse.htm?vinska_cesta=32&lng=3
http://derstandard.at/1333528329143/Wein-in-Slowenien-Reise-nach-Jeruzalem