Bedürfnisse: Tag 11 & 12 von 90

Sind wir uns ehrlich, die Pandemie macht es uns nicht leicht all unsere Bedürfnisse zu stillen. Also jedenfalls mir geht es so. Nicht, dass ich jetzt das Shoppen im Einkaufszentrum großartig vermissen würde, nein, nein das ist es nicht. Was ich vermisse sind echte, unbeschwerte Begegnungen mit Menschen. Nähe, Umarmungen, Küsse und für alle Singles da draußen oder auch Menschen die in Beziehungen sind – ehrliches, unbeschwertes ausleben der Sexualität. Ich vermisse das unbeschwerte, sich nicht überlegen müssen, hat man eh den Abstand eingehalten, die Maske auf und die Hände gewachsen.

Was ich gerade in dieser tristen, schon gefühlt ewig langanhaltenden, Winterzeit vermisse ist außerdem Sauna oder schick mit den Liebsten essen gehen.

Oh und wie sehr ich das Feeling vermisse, wenn alle gemeinsam Sport machen im Fitnessstudio bzw. in der Crossfit-Box .

Gut, ich glaub ich könnte noch ganz viele Sache/Bedürfnisse aufzählen die ich vermisse und nicht so wie gewohnt abdecken kann. Aber das bringt nix, ändert nix an der Situation.

Improvisieren

Wobei ich sagen muss, ich war schon immer Meisterin im improvisieren. Für mehr Nähe habe ich mir eine neues Schlafkissen gegönnt – es ist riesig und ich liebs. Außerdem eine kleine Badewanne für mein Bad – heißes Wasser tut so gut und gibt einem Wärme. Manchmal tanz ich wie eine Verrückte zu meiner Lieblingsmusik mit geschlossenen Augen, dabei schwitze ich wie ein S*hwein und stell mir dabei vor, dass ich irgendwo in einem Club oder auf einem Konzert bin. Tja und wenn die Sonne scheint lege ich mich in die Sonne und wenn keine da ist, geh ich ins Solarium – auch das wärmt und gibt Nähe. Was ich sagen will, für alles gibt es eine Lösung – muss ja auch.

Bedürfnisse – Wie gehts euren Bedürfnissen?

Aber nun ehrlich, wie schaut es mit euren Bedürfnissen aus? Wie geht ihr selbst mit euch um? Ich habe euch in einem meiner letzten Blogbeiträge versprochen, eine Checkliste zur Selbstliebe zu veröffentlichen, die ich vor ein paar Tagen auch für mich selbst gemacht habe.

Je öfter ihr „stimmt“ ankreuzt, desto achtsamer geht ihr mit euch selbst aktuell um. Falls ihr öfter „stimmt nicht“ ankreuzt, solltet ihr das als Startsignal werten, ab zb morgen in der Hinsicht besser für sich zu sorgen. Wenn ihr überwiegend „Stimmt manchmal“ ankreuzt, dann seid ihr schon auf dem richtigen Weg und aufmerksam mit euch, dass ihr da noch ein bisschen liebevoller mit euch sein könntet.

Die Selbsfürsorge-Checkliste

AussageStimmtStimmt manchmalStimmt nicht
Ich schlafe regelmäßig mindestens sieben bis acht Stunden.
Wenn ich müde oder erschöpft bin, weiß ich, was mir jetzt am besten hilft, und tue (oder lasse) es.
Ich nehme mir immer Zeit zum Essen, auch im Job.
Bei Genussmitteln wie Alkohol, Zigaretten und Süßigkeiten halte ich Maß und achte darauf, dass es mir rundum gut damit geht.
Ab und zu erlaube ich mir, auch einfach mal nur zu faulenzen und nichts zu tun.
Ich nehme mir am Tag einen Moment und höre Musik die mich entspannt.
Ich habe ein oder zwei Hobbies und nehme mir Zeit dafür.
Ich kann gut mit mir allein sein und fühle mich wohl und geborgen dabei.
Ich nehme all meine Gefühle ernst und erlaube sie mir.
Wenn ich mich ärgere, äußere ich meine Gefühle und schlucke meinen Ärger nicht runter.
Wenn ich traurig bin, lasse ich mein Bedürfnis zu weinen zu, ohne mich dafür zu schämen.
Ich weiß sehr gut, wann ich Entspannung brauche und wie ich sie mir beschaffe.
Wenn ich einen Fehler mache, kann ich dazu stehen und werfe mir selbst nichts vor.
Wenn ich neue Aufgaben erfüllen muss, mache ich mir selbst Mut.
Konstruktive, nicht verletzende Kritik kann ich gut annehmen.
Ich finde mich selbst attraktiv und tue so viel für mein Äußeres, dass es so bleibt und ich mich rundum wohl dabei fühle.
Wenn mir etwas gelingt, kann ich mich selbst loben.
Ich weiß genau, welche Stärken ich habe.
Ich kenne meine Schwächen und vertraue darauf, dass ich immer besser damit umgehen lerne.
Ich höre auf mein Bauchgefühl und meine innere Stimme.
Wenn mich jemand beleidigt, kann mich das nicht in meinem Inneren erschüttern.
Ich habe Menschen, denen ich vertraue und die mir vertrauen.
Ich pflege Freundschaften regelmäßig.
Ich lache gerne und oft.
Es gibt kaum eine Lebenslage, an der ich nicht irgendetwas Positives oder Sinnvolles sehen kann.
Lieber bin ich allein als mit Menschen zusammen, die mir schaden oder mit denen ich mich unwohl fühle.
Unstimmigkeiten und Meinungsverschiedenheiten versuche ich einvernehmlich zu klären, ohne mich dabei jemanden zu unterwerfen.
Wenn mir eine Beziehung auf Dauer nicht guttut, beende ich sie.
Ungerechtigkeit und unfreundliche Behandlung weise ich höflich, aber bestimmt zurück.
Mir fällt es leicht, auch mal „nein“ zu sagen.
Falls ich mal etwas nicht schaffe, stelle ich mich nie selbst in Frage, sondern weiß: Nächstes Mal klappt es wieder.
Ich behandle meine Körper gut mit ausreichend Bewegung und frischer Luft.
Quelle: Das tut der Seele gut von Katrin Koelle, 2009 – Checkliste wurde leicht abgewandelt.

Ich hoffe euch ist klar, die Selbstliebe ist eine tägliche Reise zu sich selbst. Auch wenn ihr gerade mehr Kreuzerl bei „Stimmt nicht“ habt, heißt das nicht, dass ihr „schlecht“ oder „Versager*innen“ seid. Nein, es sagt nur aus, dass ihr vielleicht gleich am nächsten Morgen in der Hinsicht ein bisschen besser auf euch achten solltet.

So und Morgen ist nun mein Stichwort, ich muss schlafen gehen. Schlaft gut!

Namaste.