Ich muss übergeschnappt sein, oder? Freiwillig, als kinderloser Single, in einen Kindertempel mitten in die Südtiroler Alpen zu fahren. Ja, ich habe es getan. Wie es dazu kam, fragt ihr euch? Ganz einfach, ich habe meine Bloggerkollegin Katrin und ihren Flo begleitet. „Doris, willst du mitfahren in die Berge, in ein Kinderhotel?“, meinte Katrin erst neulich. Tja, warum nicht.
Ich verbringe gerne Zeit mit Katrin und Flo. Tja und die Berge sind sowieso ein Argument für sich. Besonders die Südtiroler Alpen, die habe ich nämlich noch nie in echt gesehen. Weiters hab ich mich gefragt, wer wohl in so einem Kinderhotel zu Gast sein wird? Bestimmt Menschen in meinem Alter oder ein bisschen älter als ich, irgendwie haben ja viele bereits Kinder, bzw Menschen mit einer Leidenschaft zu den Bergen. Ich war neugierig. Vielleicht lerne ich ja jemanden kennen, der auf Eine wie mich gewartet hat und sich freut. Tja, also warum nicht? Also hoch von der Couch und los ins Abenteuer.
Südtirol – Gröden, Italien: Ein Bergträumchen an der Grenze zu Österreich
Mit dem Auto über den Brenner und schwups waren wir in Italien. Schaut irgendwie alles sehr ähnlich wie in Österreich aus, dachte ich mir. Jedoch das Tal ist eng, die Berge hoch und überall diese herrlichen Weingärten auf den Hängen. Italienisches Essen, Wein und die heimatlichen Berge. Meine Vorfreude war groß und wurde auch kulinarisch wie landschaftlich nicht enttäuscht. Von der Autobahn weg ging es ins Grödener Tal. Gröden ist bekannt aus dem Schiweltcup, und im Winter steppt hier bestimmt der Bär. Jetzt in der herbstlichen Übergangszeit liegt es still und leise zwischen den ehrfürchtig hochragenden Dolomiten. Auf ca. 1.400 Höhenmeter kommen wir im Örtchen St. Christina in Gröden an. Hier befindet sich auch das Kinderhotel Hotel Posta, wo wir die nächsten Nächte verbringen werden. Genauere Informationen rund um die kindgerechte Einrichtung im Hotel Posta wird Katrin auf ihren Blog gowiththeflow schreiben. Sie hat schließlich alles mit Flo getestet. Ich kann da wenig weiterhelfen. Jedoch kann ich von meiner Seite sagen, dass die Zimmer und der Wellnessbereich für Erwachsene wirklich toll sind. Auch das Frühstück und Abendessen kann sich echt sehen lassen, ich habe mich wohl gefühlt und ich denke auch als Erwachsener mit Kind, auch als Single-Reisender mit Kind, kann man sich hier total gut entspannen.
Wanderung: Col Raiser Richtung Seceda und wieder zurück
Das Kinderhotel Posta hat auch einen Wanderguide. Der liebe Silvio. Er ist für die Gäste fast die ganze Woche da und begleitet die Wanderungen bzw. gibt Tipps wo man hingehen kann. Auf Grund des unbeständigen Wetters haben wir am Vorabend Silvio ausgequetscht welche möglichen Wanderungen wir gemeinsam mit Flo im Gepäck machen können. Wir haben uns dann am Morgen entschieden mit der Gondel auf den Col Raiser zu fahren. Oben am Col Raiser ist das schönste Almgebiet von Gröden.

Danach weiter zu Fuß zum Piera Longia und dann weiter – je nachdem wie das Wetter mitspielt bzw es Flo in der Buckelkraxn gefällt – Richtung Seceda, Lech Sant Schwaige bzw. über die Cuca Hütte, diese soll gerade für Kinder unglaublich toll sein, wieder zur Gondel Col Raiser zurück. Höhenunterschiede beim Gehen bei unserer Tour ca 200 – 300 Höhenmeter.
Am Vormittag waren wir noch mit dem Wetter gesegnet. Leider hat es dann immer mehr und mehr zugezogen und es wurde auch sehr kalt durch den Wind. Darum haben wir unsere Route abgekürzt und sind das erste Mal auf 2.196 Höhenmetern in der Hütte Daniel eingekehrt und dann das zweite Mal bei der Odles-Hütte gleich bei der Gondelstation Col Raiser. Das Gebiet ist sehr schön zum leichten Almwandern, und im Winter zum Schi fahren wahrscheinlich Kitsch pur, weil so schön. Die Landschaft ist atemberaubend schön, ich denke nicht umsonst zählen Teile der Dolomiten zum UNESCO Weltnaturerbe.
Sonstige Informationen
- Anreise bequem mit dem Auto über den Brenner (Maut ca 10 EUR eine Richtung)
- Gigantisch riesiges Wandergebiet im italienischen dolce-vita-Stil
- Tal liegt bei ca. 1.300 Höhenmetern, Berge rundherum gehen bis auf 3.000 Höhenmeter hoch
- Preislich ist alles vergleichbar mit Österreich, allerdings ist hier der Wein, wie auch Olivenöl und sonstige italienische Köstlichkeiten günstig.
- Im Winter steppt hier der Bär, die Gondel Col Raiser befördert im Winter am Tag ca. 10.500 Menschen, im Sommer | Herbst ca 2.500.
- Insgesamt hat Gröden ca. 10.000 Einwohner. Diese verteilen sich auf die Orte St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein.
- In Gröden wird Deutsch wie auch Ladinisch, Italienisch gesprochen. Ladinisch ist eine spezielle romanische Dialektform die in mehreren Alpentälern in Oberitalien gesprochen wird.
- Es gibt in Gröden Hotels wie auch private Unterkünfte, ich denke da ist für jeden Stil und Geldbörserl was dabei.
- Weitere Informationen zum Grödener-Tal gibt es beim Tourismusverband auf der Webseite.
Ein dickes Danke an Katrin von @gowiththeflo, die diese Reise eingefädelt hat. Es war eine spannende Zeit für mich, gerade was Kinderhotels betrifft, da dies ja grundsätzlich nicht zu meinem Themengebiet gehört. Also an all meine Followers, die sich bereits als Eltern zählen, werft mal einen Blick in Katrin`s Blog. Sie ist absolute Expertin wohin mit Kind Urlaub machen bzw. gibt sie unzählige Tipps, wo man mit Kind aktiv und qualitativ Zeit in Linz und Umgebung verbringen kann. An alle meine Followers ohne Kinder-Anhang, freue ich mich, wenn ihr bei mir weiter dran bleibt. Für dieses Jahr steht noch einiges abenteuerliches aber auch entspanntes im „Doriworld.at-Outdoor-Tussi-Style-Format“ hier am Blog am Programm. Bleibt dran, bleibt dran. Ich freue mich über jede Leserin bzw Leser. ❤
Echt ein cooler Beitrag und tolle Bergbilder! Ich finds auch gar nicht schlimm als Single oder Nicht-Elternteil in einem Kinder- bzw. Familienhotel zu übernachten. Bin selbst öfters in Südtirol und dort immer in den DolceVita Hotels, mal im Sporthotel, mal im Erwachsenenhotel und eben auch schon im Familienhotel. Das hat mich persönlich jetzt nie gestört und ich nehme von diesen Reisen immer sehr viel mit.