BERGMOMENTE PUR: SONNENAUFGANG TRISTKOGEL 2.095 HM | EIN TRAUM WIRD WAHR

*Kooperation: Im Rahmen der Saalbach Storybase

Wie oft verschlafen wir den jungfräulichen Moment, wenn die ersten Sonnenstrahlen unser kleines Land kitzeln und ein neuer Tag beginnt? Dass ein neuer Tag beginnt, ist für viele von uns mittlerweile so normal wie das tägliche Atmen (angeblich ca 17.000 Mal atmen wir pro Tag). Es ist etwas, über das wir nicht nachdenken. Es ist auch gut so, dass wir nicht permanent daran denken, aber ab und an ist es auch nicht schlecht. Warum? Weil wir vielleicht in unserer hektischen getriebenen Welt manchmal vielleicht auch den Moment realisieren sollten, den Moment, dass wir leben und es uns eigentlich gut geht.

Mitten in der Nacht sind wir aufgebrochen. Beim Talschluss vom Glemmtal haben wir uns dann mit unserem Wanderführer dem Hans getroffen. Unser Ziel der Tristkogel, ein exponierter Gipfel ziemlich genau an der Bundesland-Grenze Salzburg und Tirol. Am Tristkogel auf 2.095 Höhenmetern sollen die Sonnenaufgänge besonders schön sein, da es ein Ostgipfel mit traumhafter Fernsicht, wenn das Wetter passt, ist.

Aufbruch in der stockdunklen Nacht | Hallo Stirnlampe

Ich bin gespannt. In der stockdunklen, sternenklaren Nacht drehe ich meine Stirnlampe auf und folge Hans bzw meiner Gruppe den Weg entlang. Schon bald geht es steil hinauf. Die Stirnlampe leuchtet mir ein bisschen den Weg, maximal einen Schritt oder zwei Schritte im Voraus, sonst verschluckt die dunkle Nacht alles rund um mich. Ich verlasse mich komplett auf den Bergführer Hans und auf meine anderen Sinne, da die Augen wenig wahrnehmen. Wir gehen über eine Alm, ich bekomme nur mit, dass die Kühe auf Grund der Glockengeräusche sehr nahe sein müssen. Oben am Wegweiser kann ich dann kurz verschnaufen und wir versuchen trotz der dunklen Nacht mit Hilfe der Stirnlampen ein Gruppenfoto zu machen.

Die Dämmerung setzt langsam ein, der Tristkogel ist nah

Ich freue mich innerlich. Die Nacht ist so dunkel und sternenklar, dass ich hoffe aufgrund dessen, dass keine Wolken am Himmel sind, dass wir absolute Fernsicht mit einem traumhaften Sonnenaufgang haben werden. Wir gehen weiter und ich merke, dass wir einiges an Höhenmetern bereits gemacht haben. Ich hinke der Gruppe ein bisschen hinterher, es ist kalt. Sehr kalt. Der Wind frischt ein bisschen auf und das diffuse Licht der aufkeimenden Dämmerung zeigt, dass bereits (leider) ein paar Wolken am Himmel aufziehen. Da wir nach wie vor einiges an Zeit haben für den Sonnenaufgang, entscheiden wir uns für den längeren Weg zum Gipfelkreuz. Der Weg ist anstrengend steil, dennoch bin ich bald oben. Die anderen von meiner Gruppe haben bereits begonnen Fotos zu machen. Das Gipfelkreuz steht mystisch erhoben in der Bergkulisse. Der Wind frischt nochmals auf und ich wechsle mein durchschwitztes T-Shirt und ziehe dann alles an was ich mithabe. Ich versuche am Felsen angelehnt auf den Sonnenaufgang zu warten, aber mir ist einfach zu kalt. Wir haben ca 2 Grad und ich hoffe inständig, die Sonne wird mich bald wärmen.

Gänsehautemotionen, Sonnenaufgang am Tristkogel

Ich bewege mich Richtung Gipfelkreuz. Mache noch Fotos in der Dämmerung von der Aussicht, steige dann über den Felsen beim Gipfelkreuz drüber und warte. Ich stehe auf einem winzigen Plateau von nicht mal einem m2 und die Bergwelt liegt mir zu Füßen. Rechts, links und vor mir geht es einige hundert Meter runter. Ich stehe da, mit mir und der Natur eins, die Höhe macht mich ein bisschen nachdenklich. Ich traue mich nicht mehr meine Kamera aus dem Rucksack zu nehmen, es ist kalt und sehr steil. Meine Wanderkollegen stehen hinter mir beim Kreuz und warten ebenso bis die Kälte bald weggeht und die Sonne aufgeht. Zögerlich mache ich noch mit dem Smartphone ein Selfie und plötzlich zwinkern aus der Wolke vor mir die ersten Sonnenstrahlen raus. Es ist ein fast überirdisch kitschiges Naturschauspiel. Die Sonnenstrahlen leuchten genau meinen Platz an. Genau meinen kleinen Platz wo ich genau stehe oder doch nicht? Die Sonnenstrahlen geben nun der Landschaft ein komplett anderes Licht. Ich packe meine Kamera aus und mache (gefühlt) das Foto meines Lebens. Ich traue mich nicht zu atmen weil so schön, fast was Göttliches hat dieser Sonnenaufgang am 4. Juli 2017 am Tristkogel für mich.

Wir steigen den Grat über dem Gipfelkreuz nun hinunter. Der Grat erfordert unglaubliche Trittsicherheit. Meine Beine sind sehr müde und meine Muskeln sind kalt. Ich gehe sehr langsam, umsichtig und bin nach wie vor in Gedanken an diesen schönen Sonnenaufgang.

Die sympathischen Trail-Touch-Jungs, zwei supertalentierte Video- und Contenttalente aus der Region Heidelberg in Deutschland, haben auch ein großartiges kurzes Video von unserer Wanderung gemacht. @Niklas @Eike, danke, dass ihr die Wanderung so wunderschön in Bild und Ton zusammengefasst habt. Großartig!

Wer also noch ein bisschen Emotionen braucht, die wir am Berg, am Tristkogel hatten, hier im Video sind sie definitiv gut verpackt drinnen.

Sonnenaufgangwanderung Tristkogel, nützliche Hinweise

  • Die Sonnenaufgangswanderung am Tristkogel erfordert enorme Trittsicherheit. Wer ängstlich vor Höhe ist, sollte eher einen anderen Gipfel wählen.
  • Unbedingt mit Bergführer auf den Tristkogel zur Sonnenaufgangswanderung gehen. Auch für erfahrene Wanderer ist es gerade in der Nacht nicht so leicht mit der Orientierung.
  • Auch im Sommer, warme Sachen einpacken. Es kann am Gipfel gerade in der Nacht und vor Sonnenaufgang sehr kalt werden (um die Null Grad).
  • Nehmt euch genügend Wasser wie auch Verpflegung mit. Es gibt nirgendwo Einkehrmöglichkeiten zu dieser Uhrzeit.
  • Gute Bergschuhe, ohne die geht hier nichts!

Zusammengefasst:

Vom Ausgangspunkt der Lindlingalm Talschluss Hinterglemm bis zum Gipfelkreuz sind es ca 1.000 Höhenmeter. Rauf und wieder runter sind es insgesamt 14 km und in ca 6 h machbar. Wir sind von weiter oben weggegangen, da wir gemeinsam mit Bergführer Hans bis zu einer Alm mitfahren konnten. Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber ich denke, es war die Ossmannalm wo wir geparkt haben und somit auch weggegangen sind. Wir sind daher ca eine Stunde kürzer gegangen. Weitere Informationen zur Wanderung gibt es auch hier:

https://www.saalbach.com/de/tour/tristkogel_1545688

https://www.rosentalerhof.at/de/smarte-tipps/sonnenaufgangswanderung-tristkogel

http://www.wandern.com/blog/tristkogel-saalbach-hinterglemm/


Danke an Bergführer Hans und an meine Berg-Gruppe. Ebenso dickes Danke an das Saalbach-Hinterglemm Tourismus Team, welches die Rahmenbedingungen für diese Wanderung überhaupt erst möglich gemacht haben. #homeoflässig #storybase2017

5 Kommentare zu „BERGMOMENTE PUR: SONNENAUFGANG TRISTKOGEL 2.095 HM | EIN TRAUM WIRD WAHR

  1. Die Tour auf den Tristkogel war wirklich fabelhaft. In diesen Momenten fühlt man sich sowas von am Boden, obwohl man ganz oben ist.

  2. Ach, schön! Sonnenaufgangswanderungen sind ja doch immer wieder etwas ganz besonderes. Wenn man am Gipfel steht und die Augen nicht vom Horizont abwenden will, weil man Angst hat DEN MOMENT zu verpassen. Und dann anschließend die gesamte Landschaft in ein warmes Licht getaucht wird…

    Danke fürs virtuell mitwandern lassen, ich schick dir eine ganz kleine Portion Neid 😉

    1. Hallo Gert, ja es war wirklich wirklich was BESONDERES! Gerne und danke fürs virtuelle mitwandern. 🙂

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