Halt! Von Momentaufnahmen und Vergänglichkeit

Es stehen noch 3 Blogbeiträge aus. Ich sollte noch einige Kommentare, zig E-mail-Anfragen beantworten. Außerdem habe ich wiedermal nicht so nettes hinsichtlich Blog gesagt bekommen, weil es natürlich für manche leichter ist etwas zu kritisieren, ohne gefragt zu werden, was von anderen (also mir) kostenlos zur Verfügung gestellt wird und die den Aufwand dahinter nicht sehen. Ich bin zum dritten Mal innerhalb von 1,5 Monaten verkühlt. Weihnachten war dennoch anstrengend, weil ich gesellschaftlich nicht ins Schema passe. Habe durch meine direkte Art, wiedermal jemanden den ich ganz gerne mochte vergrault, und habe nicht die richtigen Worte gefunden für einen Menschen, den ich eigentlich unterstützen wollte.

Ich bin müde und habe das Gefühl als wäre der Rest der Welt gegen mich und doch wenn ich mir den oberen Absatz durchlese, sind all meine Sorgen hausgemacht. Was sind das schon für welche Sorgen im Gegensatz zum Rest der Welt?

Hungersnöte, Kriege, Armut etc.

Tja und schon stecke ich mitten in einem Vergleich, der mir nicht gut tut. Weil, ich eigentlich einfach auf meine Ängste und Sorgen eingehen soll, weil gerade diese in meiner Welt, Wichtigkeit haben und das auch gut so ist.

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Ich höre schon wieder die gut gemeinten Lösungsvorschläge auf mich einprasseln. Die vielen Meinungen zu dem Thema und wie ich wieder tun soll, dass es mir gut geht. Ich blicke nur stumm und würde am liebsten ganz laut rufen: „Hey Leute, es geht doch nur darum, damit einem einer manchmal zuhört, jmd da ist auf den man sich verlassen kann und einen ab und an in den Arm nimmt,“ und doch muss ich mich selbst bei der Nase nehmen, weil ich genau das bei anderen auch nicht immer schaffe. Ich wünsche mir manchmal eine Welt des Zuhörens, eine Welt des gegenseitigen Verständnisses und gegenseitigen Respekts, eine Welt des Innehaltens. Vielleicht ist genau diese Zeit im Jahr die richtige dafür, darüber nachzudenken. Einen Blick zurück, in die Vergangenheit und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Innehalten, langsamer werden und in sein eigenes Herz zu schauen.

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Vergänglichkeit

Heute bin ich aufgewacht mit einem schalen Gefühl. Ich habe von meiner vor vier (! die Zeit vergeht) Jahren verstorbenen Freundin geträumt. Die vielen Momente, die ich mit ihr erlebt habe sind mir untergekommen und doch auch nicht. Die Erinnerung verschwimmt, das Gefühl zur Erinnerung verschwimmt und ich bin traurig. Unendlich traurig, dass ich mich nicht mehr jede Sekunde an unsere gemeinsamen Momente erinnere. Momente, wo nur ich und sie da waren und wo nur mehr ich, nun die Erinnerung tragen kann. Ich fühle mich schwer, ich fühle als würde ich uns verraten und doch glaube ich, war dies nicht der Sinn des Traumes, dass ich mich mies dabei fühlen sollte. Nein.

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Momentaufnahmen

Ich atme tief ein. Die frische Luft kribbelt in meiner Nase. Das hier und jetzt. Eine Momentaufnahme wie viele. Wie viele Tausende die sich im Laufe der Jahre sammeln. Manche werden zu einer wesentlichen Erinnerung, manche verblassen. Vielleicht gehört es dazu viele verblassen zu lassen, egal ob eine gute wie auch nicht so gute Momentaufnahme. Was spielt das für eine Rolle? Macht es einem zu einem guten oder auch schlechten Menschen? Hm. Ich denke aber, wir haben es in der Hand an was wir uns erinnern wollen, oder nicht? Vielleicht wollte mir der Traum sagen, du brauchst keine Angst zu haben, ich bleibe in deinem Leben, egal für welchen Eindruck, für welche Erinnerungen du dich entscheidest, es ist gut so.

Ich blicke zurück und werde mir bewusst, welch weiten Weg ich bereits gegangen bin. Ich blicke zurück und werde mir bewusst, dass da so viele wunderbare Momentaufnahmen waren. Wie ein großes Puzzle was plötzlich Sinn macht. Manche Puzzleteile sind verloren gegangen, manche muss ich einfach wieder aufheben bzw werden erst jetzt sichtbar, weil sie eh immer schon da waren und es tauchen immer wieder neue auf, die ins Gesamtbild passen werden.

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Es braucht nur Vertrauen, nochmals Vertrauen, Geduld, Hoffnung und den Blick immer wieder auf das viele Positive um uns herum, welches wir manchmal als weniger sehen wollen, als es da ist.

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7 Kommentare zu „Halt! Von Momentaufnahmen und Vergänglichkeit

  1. Hallo Doris,

    ich bin so froh, dich kennengelernt zu haben und mindestens genauso froh, endlich deinen tollen Blog zu kennen! Deine Art zu schreiben, deine Offenheit und die vielen Gedanken, in denen ich mich oft selbst erkenne, sind eine einzige Bereicherung. Ich denke, hier werde ich noch viele Stunden versumpfen bis wir uns bald wiedersehen. Mach so weiter, lass dich nie entmutigen und bleib deiner Art immer treu. Das machst du einfach großartig hier! Liebe Grüße Julia von Living4Taste.de Schön wars am Wochenende!

  2. Hallo Doris, uiui, viele nachdenkliche Worte zum Jahresende. Am wenigsten würde ich mir über die Zurufer zum Thema Blog machen. Das ist wirklich drittrangig bis ganz unwichtig. Ich schick dir ganz viele liebe Grüße und wünsch dir einen guten Start ins neue Jahr, Claudia

    1. Liebe Claudia, vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar! Hoffe du bist auch gut im neuen Jahr angekommen. LG Doris

  3. Liebe Doris, so schön hast du deine Gedanken niedergeschrieben. Ich hab bgonnen zu lesen und habe mich in vielen deiner Sätze selbst gesehen. Gänsehaut…vielen Dank! Guten Rutsch in das neue Jahr und viele schöne Momente in 2017, die dir viel Freude bereiten und an die du dich immer erinnern kannst! LG, Fari

    1. Danke für deinen Kommentar. Habe mir vorhin deinen Artikel durchgelesen. Wunderschön und so wahr! LG Doris

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