GES Linz #9 | Linie 33 vom Riesenhof bis nach Plesching zum Pleschingersee und von der Donau-Nebel-Mystik im Dezember

Der Montag war ein Zwickeltag vor dem 8. Dezember, der eigentlich ein Feiertag ist aber dennoch alle Geschäfter großteils offen haben damit sich der weihnachtliche Einkaufsstress für alle in Grenzen hält. Wiederrum ist am 8. Dezember meistens so viel los in den Geschäften weil ja alle, ausgenommen die Verkaufsdamen und –herren, frei haben, dass es gescheiter ist sich den Zwickeltag davor frei zu nehmen und da seine Einkäufe zu erledigen. Wiederrum kehrt sich momentan der Trend um, dass am Feiertag selber nicht viel los ist, dafür wird man am Zwickeltag fast zertreten.

Ich sags wie es ist: Ich war an beiden Tagen shoppen und dazwischen bin ich eine Linie gefahren. Hat sich ziemlich spontan ergeben, als ich mich so aus den Menschenmassen am Zwickeltag aus der Lentia City Richtung Hauptstraße gewuzelt habe, dachte ich mir jetzt steigst mal gach in die Linie 33 ein und fährst zum Pleschingersee. Dort am Pleschingersee wird bestimmt viel mehr Ruhe sein, als in dem städtischen Vorweihnachts-Einkaufs-Gewimmel.

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Die Lentia City mit Weihnachtsschmuck an der Decke.

Irgendwie war der Tag am Montag total mystisch. Eben, so ein Tag wo sich die Sonne mit dem Nebel nicht entscheiden kann. Da ist es dann den ganzen Tag so dunstig und nebelig, dass man nicht mal 50m weit sieht aber trotzdem zeichnet sich durch den Nebel die Sonne.

Im Radio hört man dann fast stündlich, dass überall in Österreich die Sonne scheint, aber im Donauraum (also auch Linz) hängt der Nebel. Meine Mama hat mich während ich in den Bus der Linie 33 auf der Hauptstraße eingestiegen bin angerufen und gefragt: „Hängt bei eich in Linz die Supm a sovü?“ „Ja Mama,“ habe ich darauf geantwortet. „Naja dafür hat uns der November verschont mit seiner Nöbi-Supm,“ meinte meine Mama weiter. Warum wir Nebelsuppe oder im Dialekt „Nöbi-Supm“ sagen, weiß ich nicht so genau, aber ich denke weil an speziellen Tagen der Nebel zwischen November und Jänner so wie eine zähe Masse (also wie eine pürierte Suppe) über der Donau liegt. Erreicht man das Ende der zähen Masse bzw das Ende der Nebelgrenze und das kann entweder mehr nach Süden oder mehr nach oben (also Berge sein) hat man strahlenden Sonnenschein und meist blitzblauen Himmel.

Linzer Hauptstraße

Die Linzer Hauptstraße ist die Verlängerung der Landstraße (Einkaufsstraße) und Hauptplatz Linz auf der Urfahraner-Seite. Die Landstraße | Hauptplatz und die Hauptstraße werden getrennt durch die Donau und einer der Hauptbrücken von Linz – der Nibelungenbrücke. Die Nibelungenbrücke ein wichtiger Verkehrspunkt von Linz. Hier führen „ALLE“ Straßenbahnlinien drüber (das wird sich allerdings wahrscheinlich in Zukunft ändern, durch die neue Eisenbahnbrücke). Ist die Nibelungenbrücke gesperrt, ist es auch mit dem öffentlichen Verkehr von Norden nach Süden (also von Urfahr nach Linz) ein Drama. Die Hauptstraße führt von der Rudolfkreuzung weg bis ca Knabenseminarstraße hoch und dann macht die Straße einen Knick. Ich finde die Hauptstraße hat die letzten Jahre vorallem auch durch den Ausbau der Lentia City (die ein kleiner Ableger der Plus City ist) einen super Charme erhalten. Ich gehe wahnsinnig gerne auf der Hauptstraße wie auch Lentia City flanieren. Hier findet sich alles von A wie Apotheke bis P wie Palmers. Außerdem Flohmärkte und Straßenfeste werden organisiert. Cafes und Restaurants laden zum Verweilen ein. Kurzum hier ist immer was los.

Im 33er Bus habe ich mich gleich auf den Platz hinter den Busfahrer gesetzt. Ich mag diesen Platz, da wo vor dir der komplette Linienplan von Linz hängt. Ich finde das beruhigt irgendwie, da weiß man immer wo man ist. Außerdem mag ich den Platz so gerne weil er erhöht ist und da lassen sich meine langen Beine (Haxen) nach manchmal viel Steherei untertags ein bisschen baumeln. Fast hätte mir an diesem Tag ein Kind den Platz streitig gemacht, da sich aber die Mutter, die auch noch ein anderes Kind dabei hatte, sich in den hinteren Teil des Busses verzog musste das Kind wohl oder übel mit der Mutter mit. Gut für mich 😉

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Da 33er wie er auf der Biegung (Hauptstraße) einfährt.

Der Bus war noch bis Linke Brücke gut gefüllt. Linke Brücke ebenso ein Hauptverkehrspunkt in Urfahr, Linz. Hier kreuzen sich die Straßenbahnlinien mit den Bussen und eine mehrspurige Straße die unter anderem über die Eisenbahnbrücke (wieder über die Donau) führt bzw hier ist auch die Autobahnauf und -abfahrt. Weiters befindet sich auf der linken Brücke mehrere große Einkaufsmöglichkeiten. Wie zum Beispiel Hofer, ein Sportgeschäft und ein großes Möbelhaus, aber auch kleinere Läden wie ein asiatischer Lebensmittelhändler, ein Bäcker, ein Trödlerladen, eine Bank und vieles mehr befinden sich rund um den Verkehrsknotenpunkt linke Brückenstraße.

Der Bus der Linie 33 brauste weiter über die Freistädterstraße. Der Bus war ab linke Brücke fast leer, allerdings war die Lärmkulisse wie wenn der Bus fast voll ist. Ab Linke Brücke ist eine Mutter mit ihren 2 Kindern eingestiegen, der es offensichtlich sensationell egal war wie laut ihre Kinder inklusive sie selbst ist. Kinder können schon mal schreien oder laut sein. Manchmal ist es auch schwierig sie zu beruhigen oder man hat als Elternteil keine Nerven mehr. Ich bin die Letzte die das nicht versteht, allerdings sobald ich merke, dass Menschen respektlos gegenüber anderen Menschen sind ärgert micht das.

Ich habe schon oftmals erlebt wie Eltern ihre Kinder in den Öffis, wie auch in diesem Fall, aufs perverseste/ärgste unter der Gürtellinien minutenlang brüllend beleidigt haben. Wo ich mit Kopfhörern in den Ohren und lauter Drum-and-Bass Musik auch noch jedes Wort höre und mich jedes erniedrigende Wort der Mutter an das Kind wie Nadelstiche sogar selbst trifft.

Ich finde kleine Kinder mit verbalen Entgleisungen zu entwerten die schon als Erwachsener mehr als schlimm sind und das auch noch öffentlich, ist einfach eine Sache des Respekts und für mich ein absolutes NO-GO.

Auch machen mich Menschen wahnsinnig wütend die in ein Öffi zB mit dem Handy einsteigen und so katastrophal laut ihre Gespräche führen, dass ALLE Menschen im Öffi mithören MÜSSEN, auch wenn man Kopfhörer bei voller Lautstärke aufgedreht hat. Was bitte kann so dringend sein, dass ich 10 Minuten brüllend telefonieren muss während man eingepfercht in einem Öffi steht? Auf fast allen Handys sieht man wer angerufen hat. Also bitte entweder gar nicht abheben und nachher nach dem man aus den Öffi raus ist zurückrufen oder kurz abheben und sagen ich melde mich später. Auch eine Sache des Respekts. Wie kommen die anderen Fahrgäste dazu 10 min oder länger einem sinnlosen Gespräch lauschen zu müssen. Bzw kann man ja das Gespräch vielleicht leiser führen, wäre ja auch eine Option. Oder?

Der 33er Bus hat sich dann die Freistädterstraße stadtauswärts Richtung Katzbach durch den Verkehr geschlängelt. Weiter vorbei an der Kreuzung Altenberger Straße, wo es wieder Richtung Johannes Kepler Universität geht und einer weiterer Autobahnauf und -abfahrt. Katzbach ein kleiner Durchzugsort an Linz Auhof gelegen, so heißt der nordöstlichste Stadtteil von Linz. Weiter auf der Bundesstraße Richtung Plesching. Spätestens ab Katzbach wird klar, ja jetzt sind wir wieder am Land. Häuser, Schrebergarten, Felder etc… Der Bus fährt dann kurz von der Bundesstraße ab und biegt in eine Siedlung mit Häusern und Schrebergarten über eine kleine Brücke ein und da ist dann die Endstation Pleschingersee.

Endstation Pleschingersee

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Der Pleschi ist Sommer wie auch Winter beliebt. Der Pleschi ist nur durch einen Damm von der Donau geteilt bzw dazwischen liegen die Donauauen bzw führt genau der Donauradweg vorbei. Im Sommer ist der Pleschi ganz gut zum Baden, wobei ich die „wirklichen“ Sommermonate zum Baden dann nicht mehr so empfehlen kann. Durch die Masse an Menschen kippt der See nämlich. Baden lässt es sich also noch im Mai/Juni oder so, aber ein kristallklarer Bergsee ist er und wird er trotzdem nie sein unser Pleschi.

Liegen und Sonne tanken, abbrausen (Duschen sind überall auf der Liegewiese vorhanden) lässt sich dort eigentlich immer. Große angelegte Wiesen und Spielplätze und 2 Seerestaurants. Wobei ein Restaurant (http://www.bellevueplesching.at) heuer im Sommer neu aufgemacht hat und ich kann es wirklich empfehlen. Auf den Lounge-Möbeln sitzt es sich draußen vorm See echt gemütlich, entweder auf ein Getränk oder so ein zünftiges gegrilltes Fleisch oder Salate gibt’s dort. Angeblich ist es auch im Winter offen, da kann man drinnen sitzen. Da habe ich aber noch keine Erfahrungswerte.

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Da Seewert Bellevue am Pleschingersee im Winter.
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Bellevue-Salat (Putenstreifen gegrillt auf Salat mit Brot und Käse). Sehr mächtig, aber lecker. Sommer 2015
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Griechische Bauernsalat beim Bellevue – Sommer 2015

Der Pleschi ist gerade im Frühling | Winter wunderbar zum Spazieren gehen. Wer Ruhe und Erholung sucht die Entchen am See beobachten möchte, seinen Kindern auf den Spielplätzen Auslauf geben möchte wird sich am Pleschi sicherlich wohlfühlen. Am Zwickeltag hat sich der Pleschi sehr mystisch präsentiert. Versunken in einer Nebelsuppe dahinter die Sonne. Ich habe versucht mit meiner Kamera ein bisschen die Stimmung einzufangen…

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Rund um den Pleschingersee.

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Liegewiese im Sommer. Spazieren gehen im Winter. Rund um den Pleschingersee bei Nachmittags-Winter-Nebel im Dezember

 

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Zusammengefasst die Linie 33 führt zur Endstation Pleschingersee die ein sehr schönes Erholungsgebiet ist, egal zu welcher Jahreszeit. Kennt Ihr den Pleschingersee? War ihr schon mal dort? Was mögt ihr am meisten an der Gegend? Freue mich über Kommentare!

Alles liebe,

Unbenannt_Signatur Doris

 

3 Kommentare zu „GES Linz #9 | Linie 33 vom Riesenhof bis nach Plesching zum Pleschingersee und von der Donau-Nebel-Mystik im Dezember

  1. Liebe mestryllana,
    Lieber Peter,
    danke für Eure Kommentare! Ich wünsche Euch frohe Weihnachten. Lg Doris

  2. als gebürtiger Urfahraner ist der Plesch für mich DIE Badestation in Linz, auch wenn sich durch meine nach Süden verlagerte Wohnsituation genau in die Mitte der südl. Badeseen und Plesch versetzen. Und inzw fahren wir auch sehr gern zum Ausee. Schade ist am Plesch, dass die Parkplatzsituation manchmal echt nerven kann, wenn man eine ganze Runde um den See fährt und dann ev nochmal zurück. Das war früher als ich in Urfahr wohnte leichter, da fuhr ich mit Rad ca 15 Min hin und später wohnte ich so nah, dass ich grad 5 Min brauchte, das war nach der Arbeit immer genial: bereits gepackte Badetasche geschnappt & ab aufs Rad.
    Daher hab ich auch nie den 33er verwendet in meinem Leben 😉

  3. Eigentlich liegt der Pleschinger See ja auf dem Gemeindegebiet von Steyregg – aber du hast recht, als Naherholungsgebiet bietet er sich eigentlich zu jeder Jahreszeit perfekt an.
    Ich muss mir das Bellevue unbedingt mal ansehen, seit Monaten reden wir nun schon, dass wir dort mal reinschneien, danke für den tollen Einblick! 😉

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