Vor ca 2 Jahren wurde ich gefragt ob ich auf einen Mittelmeer-Törn mitfahren möchte. Ihr kennt mich ja mittlerweile und wisst bei neuen Erfahrungen kann ich schlecht NEIN sagen. Dazu muss ich aber sagen, dass ich mir schon seit 15 Jahren die Möglichkeit wünsche bei einem Mittelmeer-Törn dabei zu sein. Ich habe es auch über die Jahre immer wieder aktiv forciert aber irgendwas ist immer dazwischengekommen oder hat halt nicht gepasst. Als mich dann eine Freundin fragte ob ich mitkommen will und sie mir den Kontakt zu einem Skipper herstellen soll, habe ich daher nicht gezögert. Ich denke es ist wichtig beim richtigen Moment zuzugreifen, wenn man sich schon so lange etwas wünscht. Das interessante ist ja dann auch, dass es dann eh zum richtigen Zeitpunkt auf einen zukommt. Aber what ever – ich fang schon wieder an zum philosophieren…
Damals habe ich einen kurzen Bericht über meine Erfahrung bei diesem Mittelmeer-Törn geschrieben, welchen ich Euch nicht vorenthalten möchte:
Mein erster Mittelmeer-Törn – Cres – Kroatien
„Ein Segeltörn ist etwas ganz Besonderes das kann ich nur bestätigen. Mit meiner Crew bestehend aus 5 Personen und mir nahmen wir unser Schiff „Four Freedom“ im Hafen Punat in Empfang. Unser schwimmendes Wohnmobil brachte uns am ersten Tag in den Hafen Cres. Schon auf halber Fahrt konnten wir bei Windstärke 3 die Grosschott und die Genua auffieren. Ein Erlebnis war auch das Bad im offenen Meer zur Abkühlung. Der Hafen Cres ein malerisches stilles Plätzchen. Weiter ging die Fahrt zur Marina Pomer, wo wir zwischendurch zur Abkühlung vor einer kleinen Insel den Anker bei 6 m geworfen haben. Leider hielt der Anker zu gut und wir mussten mit einem Tauchmanöver den Anker befreien.
Von Pomer segelten wir weiter nach Mali Losinj. Bei Sonnenuntergang haben wir dort abermals ein herrliches Abendessen genossen. Die Crew entschied sich weiter nicht durch den Kanal zu segeln sondern um die Insel Cres herum und in einer Bucht über Nacht zu ankern. Die Wespen machten uns in dieser Bucht zu schaffen. Wie wir herausfanden waren diese auf unsere Süßwasservorräte ganz vernarrt und nach Sonnenuntergang waren sie schlagartig weg. Eine Nacht auf einen Boot in der Bucht verbracht zu haben ist ein wunderschönes Ereignis. Das sanfte Schaunkeln des Boots und die Ruhe auf Wasser waren für mich das Beste Schlafmittel.
Morgens segelten wir weiter nach Rab. Eine Stadtbesichtigung in Rab ist nur empfehlenswert. Die alten Gassen und ihre Kirchen direkt am Meer haben ein romantisches mittelalterliches Flair. Am nächsten Tag bestand unsere Skipper darauf die Life-Guards bereits beim Lossegeln aus dem Hafen anzulegen. Unsere Deutschen Hafen Nachbarn haben uns dabei ziemlich veräppelt und auch ein kroatischer Schiffahrer hat uns von der Ferne zugerufen was für schöne Westen wir doch hätten….unser Skipper bestand aber weiterhin darauf, dass wir die Westen anlassen sollen um uns schnellstmöglich „einhängen“ zu können.
Wie sich schnell herausstellte hatte unser Skipper Recht. Bora von Windstärke 6 und 2m Wellen wehte uns nach Punat. Segeln mit starker Kränkung, Einhängen immens wichtig sonst sehr schnell Mann über Bord – unter Deck noch Dinge zu erledigen (wie zB ein WC-Gang) fast unmöglich. Mir hat dieses „extrem“ Segeln sehr viel Spaß gemacht und meine erste Feuertaufe hinsichtlich Seekrankheit habe ich bestanden. Mittelmeersegeln kann ich nur empfehlen, immer wieder und gerne.“
Wie alles anfing – Luv und Lee – Kurs am Traunsee, Oberösterreich

Bevor ich allerdings mit einer Mannschaft ins Mittelmeer aufgebrochen bin, habe ich noch eine Segelausbildung absolviert. Das war mir wichtig um meinem Team unterstützend helfen zu können. Für meine Ausbildung habe ich mich am Traunsee entschieden.
Was mir wirklich extrem beim Verständnis für den Ausbildungsstoff geholfen hat, war mein vor vielen Jahren absolvierter Windsurf-Kurs in Griechenland, da auch hier bereits Luv oder Lee Seiten Thema waren. Am Pfingstwochenende habe ich einige Tage immer Vormittags Theorie in der Gruppe gelernt und am Nachmittag ging es dann meist ans Segeln. Ich kann den Kurs bei Celox http://www.celox-sailing.eu/de/start.html am Traunsee nur empfehlen. Wir haben sehr viel gelernt und ich habe mich sehr wohlgefühlt. Die Boote sind neu und es wird einem von Anfang an sehr viel Eigenverantwortung gelassen bzw direkt das Segeln beigebracht. Die Abschlussprüfung berechtigte zum Segeln am See, wovon es bekanntlich bei uns in Oberösterreich genug davon gibt.
Segeln am Mondsee, Oberösterreich
Letztes Jahr habe ich dann gemeinsam mit einem Seglerfreund ein kleines Boot am Mondsee gechartert. http://www.segelschule-mondsee.at/
Ein herrlicher Sommertag am See. Schöner gehts wohl nicht!
Träumen vom Segeln und Lesen guter Bücher
Heuer wäre wieder ein Mittelmeer-Törn geplant gewesen, der allerdings leider nicht zustande gekommen ist. Derweilen schmöckere ich halt als Ersatz in Büchern und Bildbänden zum Segeln wie zB im neu erschienen Buch „GewitterSegeln – Seemannschaft und Grenzerfahrung“ vom millemari. Verlag. Der Verlag hat Erfahrungen von Seglern rund um das Thema Gewitter gesammelt und diese eindrucksvoll mit Bildmaterial dokumentiert. Ich kann es nur empfehlen, mir hat es sehr gut gefallen. Wenn ihr Interesse am Buch habt bzw es kaufen möchtet im folgenden Link sind mehr Informationen: http://millemari.de/