Es ist trüb draußen. Der Großteil der Bäume hat ihre Blätter bereits verloren. Der Herbst bereitet sich schön langsam auf den Winter vor. Ich bin heute zu meiner üblichen Zeit aufgewacht. Zu meiner üblichen Zeit habe ich eine Dusche genommen. Zur üblichen Zeit habe ich mich angezogen und habe mir kurz einen Happen zum Essen aus dem Kühlschrank geschnappt. Wie üblich bin ich aus der Haustüre raus. Wie üblich bin ich in die Arbeit gefahren. Wie üblich habe ich meinen PC gestartet. Wie üblich habe ich meine Todos abgearbeitet, die immer mehr werden – schnell – effizient und übergenau gelöst werden sollen, und wie üblich bin ich dann Mittag Essen gegangen und wie üblich dann am Abend nach Hause in meine kleine Wohnung.
Dann entweder wie üblich noch schnell zum Sport oder Freunde treffen. Wie üblich schlafen gehen. Täglich grüßt das Murmeltier und doch ist es ein bisschen anders man muss nur genau beobachten. Die Natur verändert sich laufend. Auf meinem Konto truddelt Geld ein und genauso wieder weg. Mein Körper wird älter. Ja die Zeit läuft. Lebenszeit. Aber was ist mit dem mehr….?
Meine Oma hätte sich für so ein Leben alle 10 Finger und Zehen abgeleckt. Ruhig, sicher und in organisierten Bahnen, was ja auch wichtig ist für das Wohlbefinden und gut. Ja aber meine Omi war eine Kriegsgeneration.
Dh sie hatte bereits ein derartig turbulentes Leben in frühen Jahren, dass sie es vielleicht mehr schätzte in ruhigen Bahnen zu laufen. Doch der Schein trügt. Ja die Routine ist da, aber doch werden die Anforderungen im Arbeitsalltag immer mehr, weil unsere Geslleschaft auf das „Mehr“ ausgelegt ist. Mehr Leistung, mehr BIP, mehr und noch bessere Produkte, permanente Erreichbarkeit, eine schier unerreichte Bandbreite an Möglichkeiten. Unser Wohlstand verlangt von uns Generation Y so einiges ab. Wir haben alles und dennoch hinterfragen wir alles und vorallem das Glück. Was braucht ein Mensch um glücklich und zufrieden zu sein. Luxus, Reichtum, Karriere? Und was hat es mit dem inneren Frieden auf sich, was braucht dieser?
Am Abend wenn ich dann mein Facebook anwerfe und viele Bekannte entdecke die den Sprung in die Unsicherheit in die weite Ferne gewagt haben einfach ausgestiegen sind unglaublich glücklich sind, fange ich an zu zweifeln. Ist dass, das wahre Leben, was wir hier in Österreich führen. Wie ist der Ausstieg aus der materialistischen, „fehlerlosen“, präzisen, genauen Welt? Gibt es ein Risiko? Hat das alles mit dieser Generation Y zu tun? Ich dachte mir immer Werte wie Arbeiten, Häusl bauen, Kinder kriegen wünschen sich auch heute noch viele.
Aber warum gehen die Geburten zurück, warum wollen sich so wenig Menschen als Paar, Verheiratet festlegen. Vielleicht ist die Generation Y auch mutiger und vertraut auf sich und seine Bedürfnisse mehr als die Generation Boomer (also die Generation davor). Sie haben vielleicht den Mut zu sich und Ihren Bedürfnissen zu stehen mit dem Gedanken dass, das Leben endlich ist und man es bestmöglichst für seine Bedürfnisse nutzen sollte. http://www.zeit.de/2014/10/generation-y-glueck-geld
Ich kenne mittlerweile soviele von meinen StudienkollgInnen die ausgestiegen sind. Was bewegt gut ausgebildete Menschen, Juristen – Wirtschaftswissenschaftler – Informatiker etc, die Karriere machen könnten, dazu es einfach nicht zu wollen? Was bewegt eine ganze Generation von digitalen Natives die in der Blüte Ihres Lebens stehen der finanziellen und täglichen Sicherheit den Rücken zu kehren und einfach zu leben? Woher kommt der Mut und das Vertrauen? Oder ist es vielleicht den Mut und das Vertrauen auf Reisen wieder zu finden.
Zwei die Auszogen auf Weltreise im Interview:


Ich möchte diese Fragen genauer anschauen und habe zwei meiner ehemaligen StudienkollegInnen, Michael und Martina, die gerade in der Welt unterwegs sind interviewt. Beide habe eine exzellente schulische Ausbildung hinter sich und beide haben ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium. Michael hat bereits mehrere Jahre bei einem weltweit renommierten Wirtschaftsprüfer und zuletzt in einer Führungsposition, als Filialleiter eines Möbelhauses gearbeitet. Martina besitzt mehrere Berufsjahre Erfahrung in der Personalbranche und hat zuletzt als HR Verantwortliche eines Automobilzulieferers gearbeitet. Sie haben beide alles in Österreich aufgegeben und sind momentan in Indien unterwegs. Ich habe Ihnen einige Fragen gestellt, die sie mir aus Delhi gestern beantwortet haben:
Wann und Warum hat bei EUCH DIE REISELUST BEGONNEN?
Ich denke eine gewisse Grundneugier „was da so los ist in der Welt“ haben wir beide schon immer in uns getragen, doch erst durch die Auslandsaufenthalte während des Studiums wurde diese Neugier und damit die Reiselust so richtig entfacht!
Michael war während des Studiums mehrere Monate an den Universitäten in Taiwan und Kanada. Viele Monate in Spanien an diversen Sprachschule und machte ein halbes Jahr Praktikum in Valencia. Es waren absolut tolle und intensive Erfahrungen.
Martina die ursprünglich aus Deutschland nach Österreich zum Studieren kam (Und bis heute geblieben ist) verbrachte während ihres Studiums ein halbes Jahr in Finnland. Auch für Sie war das „Fremde“ und „Unbekannte“ schon immer etwas Faszinierendes.
WO SEIT IHR JETZT UND WOHIN GEHTS?
Momentan stehen wir am Ende eines wunderbaren Nepal Aufenthaltes. In den nächsten Monaten werden wir zurück nach Indien gehen um über Rajasthan Richtung Süden nach Goa und Kerala zu Reisen. Ein Abstecher auf die benachbarte Insel Sri Lanka steht ebenfalls auf dem Programm. Im Februar 2015 werden wir Richtung Südostasien (Thailand, Kambodscha, Vietnam) aufbrechen. Wie es dann weitergeht wissen wir jetzt noch nicht. Ein Traum wäre natürlich auch Australien und Neuseeland.
WAS ERHOFFT IHR EUCH VON DER AKTUELLEN REISE?
Freiheit, Lebenserfahrung und natürlich eine gewisse Bewusstseins und Persönlichkeitsentwicklung. Was wir damit meinen:
Man entwickelt eine gewisse Improvisationskunst und Gelassenheit:
Reist man über einen sehr langen Zeitrahmen authentisch und zu lokalen Bedingungen (also so wie Einheimische Reisen würden) hat dies genau nichts mit Urlaub zu tun ;). Es ist oft eine große Herausforderung und manchmal führt es einen an seine persönlichen Grenzen, wie wir in Indien und Nepal öfters erfahren durften. Aber diese Erfahrungen und Erlebnisse sind so wertvoll für uns und unsere weiteres Leben, dass wir keine davon missen möchten. Wir kommen beide aus Kulturen wo Effektivität und Präzision sehr groß geschrieben wird. Nun ist das Fluch und Segen zugleich. In unserer bisherigen Arbeitswelt war es ein Segen und hat uns viel geholfen. Reist man mit dem Rucksack durch Asien ist es oft ein Fluch und man wird zur Geduld und Gelassenheit gezwungen. Man muss sich anpassen und im funktionierenden Chaos mitschwimmen ;). … und vertrauen.
Unseren Horizont erweitern. Fremde Meinungen und Weltbilder akzeptieren und seine eigene auch mal kritisch hinterfragen.
Ein wesentlicher Punkt ist sicherlich der Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturen und sozialen Verhältnissen. Wir treffen auf unserem Weg immer wieder andere Reisende oder auch Einheimische (Volunteering) wo sich zum Teil wider Erwarten die tollsten Gespräche über Gott und die Welt ergeben. Man nimmt sich interessante Punkte für sich selbst aus diesen Gesprächen heraus und integriert diese bei Bedarf in sein eigenes Weltbild.
Ich denke so fällt es uns Schritt für Schritt immer leichter Dinge und Kulturen zu Verstehen.
Momente für die Ewigkeit
Natürlich muss unsere Reise auch Spaß machen! Wir sind jetzt seit einiger Zeit unterwegs und haben bis dato schon sooo viel erlebt, dass wenn wir an die Zeit zurück denken sofort ein wohliges Kribbeln einsetzt.
Wir genießen die Freiheit und das Privileg über unsere Zeit selbst bestimmen zu können. Wir haben uns das einfach erlaubt und bereuen es keine Sekunde, im Gegenteil! Im Berufsleben war das undenkbar. Vor allem genießen wir jetzt auch die Zeit die wir gemeinsam verbringen können. Die Reise ist eine Bereicherung für unser Leben und unsere Beziehung.
Die Welt besser verstehen
Wir sind im Zeitalter der „Globalisierung“ aufgewachsen und erleben jetzt wie die Welt über das Internet immer mehr zusammenwächst. Auch im Berufsleben wird es mit wachsender Verantwortung immer wichtiger zu verstehen warum Entscheidungen in der einen Kultur so und in einer anderen Kultur so gefällt werden. Wir denken dass unsere Generation in der Zusammenarbeit mit anderen Kulturen mehr gefordert sein wird, als es frühere Generationen je waren. Und wie soll man die richtigen Entscheidungen in einer Welt fällen wenn man diese nicht einmal im Ansatz versteht?
Was ist danach? Habt ihr Angst vor der Rückkehr nach Österreich?
Haha, nein Angst haben wir keine. Auf unserem Weg durch die Welt gibt es noch so viele Unbekannte, dass wir gar nicht sagen können ob und wann wir nach Linz/ Österreich zurück kommen oder ob wir woanders unsere Zelte aufschlagen werden. Österreich ist ein wunderbares Land, unsere Heimat, aber ob wir nach der Reise direkt zurückkehren werden, wissen wir jetzt noch nicht.
Eine Rückkehr nach Österreich hätte positive und negative Facetten. Ein Teil unserer Familien, und ein Großteil unserer Freunde leben dort. Es ist unsere gewohnte Umgebung, unsere Komfortzone in der Welt. Aber eine Rückkehr in unsere Heimat würde auch bedeuten dass wir dort anschließen wollen wo wir aufgehört haben. Wohnung, Job, etc. Wir würden uns an dem Niveau an Lebensstandard messen, welchen wir vor Antritt der Reise genossen. Wahrscheinleich würden wir uns hier selbst zu viel Druck auferlegen. Vielleicht ist das gar nicht so gut. Wir werden sehen, die Welt groß und schön.
Seit Ihr so reich, dass Ihr Euch so eine Reise leisten könnt…bzw wie finanziert Ihr Euch?
Diese Frage wurde uns schon oft gestellt und wir freuen uns immer wieder dass wir sie beantworten dürfen und zugleich mit einem Stereotyp des Reisens aufräumen können. Reisen muss nicht teuer sein!
Viele Menschen bringen unsere Reise mit ihren letzten Urlauben und den Kosten welche dafür angefallen sind, in Verbindung. Sie rechnen dann die Ausgaben für unsere ungefähre Reisezeit hoch und fallen fast vom Stuhl. Wir kennen das nur zu gut.
Es ist aber ganz anders:
Fährt man auf Urlaub hat man dafür meist ein gewisses Budget veranschlagt. Der Urlaub ist Belohnung für die Entbehrungen im Berufsleben bzw. im Alltag.
Dieses Budget, oder ein wenig mehr, wird dann auch verbraucht.
Reist man über einen längeren Zeitraum durch die Welt verfolgt man eine ganz andere Strategie. Wir sind nicht gezwungen in kürzester Zeit so viel wie möglich zu Erleben, oder uns für diverse Entbehrungen zu belohnen. Auch wir haben ein Gesamtbudget, jedoch ist der Ansatz wie und für was wir dies ausgeben ein anderer. Je länger wir dieses Budget halten können, desto länger können wir reisen und Erfahrungen machen.
Eine gewisse zeitliche Flexibilität eröffnet uns die Möglichkeit Schnäppchen bei Flügen, Busfahrten, oder auch Unterkünften zu machen. Durch das Internet lässt es sich top vergleichen und so kann man auf einer außergewöhnlichen Preis/Leistungsschiene unterwegs sein.
Während des Reisens gibt es viele Möglichkeiten günstig oder sogar umsonst zu übernachten! Couchsurfing ist zum Beispiel so eine Möglichkeit. Hier werden Schlafplätze von den verschiedensten Menschen in den unterschiedlichsten Ländern angeboten. Man lebt ein paar Tage mit einem Einheimischen in seinem Land zusammen und bekommt so einen wunderbaren Einblick in das Leben dort.
Eine andere Möglichkeit ist Volunteering. Hier stellt man seine Fähigkeiten bzw. Arbeitskraft für ein paar Stunden am Tag zur Verfügung und bekommt dafür Verpflegung und Unterkunft. Zudem hat man die Chance, Dinge zu lernen und zu machen, zu denen man sonst wahrscheinlich nie die Möglichkeit hätte (z.B. wie wird Tee produziert, wie kochen Einheimische, etc.). Auch hier lebt man mit Einheimischen eng zusammen, nicht selten wird man direkt in den Familienbund mit aufgenommen. Besonders toll ist diese Möglichkeit in Ländern wo die Lebenskosten extrem hoch sind (z.B.: Australien, Neuseeland, Skandinavien). Es war bis dato immer eine win-win Situation für beide und wir durften viel aus dieser Zeit für uns mitnehmen.
Wir sind immer wieder überrascht wie günstig es ist zu Reisen!
Nur als kurzes Beispiel:
1 Monat Indien, gesamte Lebenskosten für 2 (ohne Krankenversicherung, inkl aller übrigen Kosten) rund EUR 600.
1 Monat Nepal, gesamte Lebenskosten (wieder ohne Krankenversicherung, aber mit allen anderen Kosten) rund EUR 450.
Und wir sind keine „Knauserer“, gehen oft Essen und es fehlt uns an nichts.
Was wir schon machen: wir verzichten auf Alkohol in Lokalen und Restaurants. 1 Bier zum Essen verdoppelt in Asien für gewöhnlich die Rechnung.
Unsere Restaurants sind meistens landestypisch und nicht westlich. Für westliches Essen (Steak, Pizza, etc.) bezahlt man in etwa dasselbe wie in Österreich. Für landestypische Kost ca. 1/5 davon. Uns schmeckts 😉
Unsere Auslandskrankenversicherung wurde für eine Bestimmte Zeit im Voraus bezahlt und somit liegen unsere Fixkosten derzeit bei nahezu null. (Monatliche Kosten für die Versicherung etwa EUR 80 pro Person)
Es würde den Rahmen sprengen auf alle Faktoren einzugehen, die es erlauben günstig zu Reisen. Aber eines dürfen wir versichern: Reisen muss nicht teuer sein!
Das Budget für unsere Reise haben wir uns selbst zusammengespart. Hat man erst das Ziel einer Langzeitreise vor Augen, fällt es viel leichter sich dem „Konsumwahn“ zu entziehen und die übrigen Euros jeden Monat zur Seite zu legen.
Vermisst Ihr Österreich?
Auf eine gewisse Weise vermisst jeder der längere Zeit unterwegs ist seine Heimat. Ja ein wenig schon, aber man könnte nicht Heimweh dazu sagen.
Es gibt unterwegs soviel zu entdecken und erleben, da fehlt einfach die Zeit für Heimweh. Außerdem ist es heute leichter denn je mit „Zuhause“ Kontakt zu halten! Seit wir unterwegs sind, kennen sich auch unsere Eltern mit skype, facebook und whatsapp aus!
Was war bis dato das aufregendste Reiseerlebnis?
Das aufregendste… also einer der intensivsten Momente bis dato war eigentlich vor der Reise. Also wir zum letzten Mal die Wohnungstür zumachten und dann den Schlüssel dem neuen Bewohner übergaben; als wir die wenigen Kartons die uns geblieben sind ins Auto eingeladen haben; als uns bewusst wurde was es heißt „nichts“ mehr zu besitzen und frei zu sein. Ja das war sehr aufregend.
Jetzt 3 Monate danach ist es eines der schönsten Gefühle die es gibt. Freiheit ohne großen Besitz. Es fehlt uns überhaupt nichts.
Das aufregendste auf unserer Reise waren bisher die Busfahrten in Indien und Nepal. Definitiv! Wir wissen nicht warum, aber in diesen Länder sind die Busfahrer in akutem Kampfmodus sobald sie den Motor ihres Buses anlassen. Da hat man als Mitfahrer nicht viel zu lachen! 😉
Bisher ist bei unseren Fahrten nie viel passiert, leider hatten nicht alle immer so viel Glück. Toi, toi, toi! Hoffen wir dass das Glück auf unserer Seite bleibt!
Was war bis dato das schlimmste was Euch beim Reisen passiert ist?
Gottseidank ist noch nichts Schlimmes passiert! Wir haben uns speziell auf Indien sehr gut vorbereitet und waren auf das „Schlimmste“ gefasst. Dass war wichtig, denn Indien zu bereisen ist eine stetige Gradwanderung zwischen Bewunderung und Entsetzen. Wir haben Indien inzwischen Lieben gelernt und verstanden, dass man gewisse Dinge einfach akzeptieren muss, auch wenn sie uns noch so ungerecht vorkommen.
Ein sehr tragischer Moment auf unserer war der Unfall auf dem Annapurna Rundgang in Nepal, wo auf einer Höhe von gut 5000m Anfang Oktober ca. 40 Wanderer einem unvorhersehbaren Schneesturm zum Opfer vielen. Daraufhin haben wir diese Tour, welche wir ein paar Tage später ebenfalls antreten wollten abgesagt. Uns läuft heute noch ein kalter Schauer über den Rücken wenn wir daran denken.
Die Menschen die Euch im Ausland treffen, kennen die Österreich?
Das sind wir uns oft nicht so sicher ;). Zu 95% kommt auf die Antwort von wo wir sind: „Ah, Australia“ als freudige Gegenantwort. „No, sorry. It’s Austria in Europe. No Kangurus!“. Erklären wir ruhig und gelassen immer wieder. Meistens reicht das noch nicht und wir erklären weiter, dass Österreich sozusagen der benachbarte, kleinere Bruder von Deutschland ist. Wenn das immer noch nichts hilft gibt es noch den „Joker“: Der Film Sound of Music. Da sind die meisten dann dabei. Speziell in Indien.
Wenn aber alles nichts nützt kann man immer noch eine Red Bull Dose holen und auf das „Made in Austria“ verweisen. Vielleicht schlägt ja dann jemand zuhause auf google maps nach ;).
Ist Österreich im Ausland bekannt? Was ist das Bild von Österreich?
Diejenigen, von denen wir den Eindruck hatten, dass sie Österreich wirklich kennen, sind sehr angetan von unserer Heimat.
Österreich wird oft als wunderschönes Land beschrieben, mit Apfelstrudel am Teller und Schnee auf den Bergen. Ja klar und Wien. Wien begeistert fast alle.
Südasien und Südostasien sind aber keine Gebiete, wo die Menschen sehr viel Reisen. Den meisten ist Österreich leider unbekannt. Wir geben uns also sehr Mühe gleich einmal den besten 1. Eindruck zu hinterlassen!
Wie haben Eure Arbeitgeber reagiert, als Ihr denen Eure Entscheidung, für längere Zeit ins Ausland zu gehen mitgeteilt habt.
Als wir die Entscheidung gefällt haben, mussten wir beide unsere Arbeitsverhältnisse beenden. Leider gibt es in unserem Arbeitssystem nicht die Freiheit für so ein Projekt wie wir es in Angriff genommen haben. Bildungskarenz war für uns keine Option, da unsere Reise für das Fortbildungssystem keine „Bildung“ im eigentlichen Sinn darstellt. Das sehen wir zwar etwas anders, aber so ist nun mal das Gesetz.
Grundsätzlich trifft diese Entscheidung in der Arbeitswelt eher auf Unverständnis. Wir als Akademiker könnten ja tolle Karrieren machen und manche gingen sogar soweit zu meinen wir würden unsere Karrieren damit kaputt machen.
Es ist eine Grundsatzentscheidung, die man treffen muss wenn man so eine Lange Reise antritt. Man muss entgegen der Meinung anderer bereit sein zu riskieren, um sich selbst die Chance zu geben in der Welt Erfahrungen zu sammeln und weiter wachsen zu können.
Wir sehen das überhaupt nicht so, dass wir unsere Karriere aufs Spiel gesetzt haben. Im Gegenteil. Wir sind davon überzeugt, dass wir uns auf unserer Reise Fähigkeiten – ob fachlicher oder zwischenmenschlicher Natur – aneignen, welche uns später im weiteren Berufsleben sehr viel weiterhelfen werden. Davon sind wir überzeugt!
Ihr seit ja Tag und Nacht zusammen hattet ihr schon viele Meinungsverschiedenheiten?
Ja klar, in etwa genau so viele wie zu Hause auch! Nein Spaß bei Seite. Wie schon erwähnt ist diese Reise eine Bereicherung für unsere Beziehung, und wir genießen es endlich die Zeit für einander zu haben, die wir immer vermisst haben. Ja es gibt Meinungsverschiedenheiten, wie zu Hause auch, und das ist auch gut so. Wichtig ist, dass man offen darüber redet und die Bedürfnisse des Anderen respektiert. Gerade auf Reisen ist das sehr wichtig! Wir sind nun seit 5 ½ Jahren glücklich zusammen und kennen die Persönlichkeiten des anderen schon sehr gut.
Wir haben definitiv das Gefühl, dass uns diese Reise enger zusammenführt, auch wenn es manchmal Diskussionen gibt. Die Chance, all das gemeinsam Erleben und verarbeiten zu dürfen, schweißt zusammen!
So und jeder der jetzt Österreich den Rücken kehrt. Ich sag es gleich, ich bin nicht schuld mit dem Artikel. Ich glaube jeder soll selber entscheiden, was er will im Leben. Es ist schön, dass es eine Vielfalt gibt. Jeder der Michael und Martina auf Ihrer Reise virtuell begleiten möchten, die zwei schreiben ebenso einen Blog. Hier der Link: http://www.wuckee.me
Energie muss fließen
Jeder der die zwei Unterstützen möchte und das toll findet was sie machen, hat die Möglichkeit „Energie fließen zu lassen“. Hier findet Ihr mehr Infos:
http://wuckee.me/energie-muss-fliessen
Ich wünsche den beiden noch großartige Erfahrungen und Danke für das Interview.
© DorisWorld